Weihnachtsrede des Bürgermeisters Roland Eppig in der Gemeidneratssitzung am Dienstag, 11.12.2018

Werte Gemeinderatskolleginnen und Kollegen, liebe Zuhörer,

das Geheimnis der Weihnacht besteht darin, dass wir auf unserer Suche nach dem Großen und Außerordentlichen auf das unscheinbar Kleine hingewiesen werden. Dies rückt vor allem aber durch die Bedeutung „Stille Nacht heilige Nacht“ ins Bewusstsein.

Jeder von uns sehnt sich danach, in der besinnlichen Zeit des Advents keine Hektik aufkommen zu lassen. Denn Weihnachten in der Geborgenheit der Familie zu feiern ist in der heutigen Zeit, in der überall auf der Welt Unruhe herrscht, das wohl schönste Geschenk das man sich und seinen Lieben geben kann.

Der Ausklang des Jahres gibt aber auch Gelegenheit und die Zeit das scheidende Jahr Revue passieren zu lassen und seine Arbeit zu bewerten.

Wir alle hier im Gremium  können wieder mit dem im  auslaufenden Jahr Geleisteten sehr zufrieden sein.

Lassen Sie mich deshalb wie immer nur auf das Gemeindegeschehen eingehen. Die Kommentierung von Bundes- und Weltpolitik überlasse ich jedem selbst.

Unsere Gemeinde positiv zu entwickeln ist arbeitsintensiv und fordert auch von den  ehrenamtlichen Mitgliedern des Gemeinderates viel Engagement. Wir trafen uns zu 14 Gemeinderatssitzungen, sechs Bauausschusssitzungen, zwei Finanzausschusssitzungen und einer gemeinsamen Ausschusssitzung Bau- und Ortsentwicklung.

Wie im letzten Jahr veränderte sich unser Ortsbild vor allem durch die rege Bautätigkeit wieder.

Stolze 47 Bauanträge haben unser Gremium passiert. Dies zeugt davon, dass unsere Gemeinde für Häuslebauer und Investoren das richtige Umfeld bietet und diese sich hier wohl fühlen. Wir haben uns hier im Gremium

  • mit sechs Wohnhausneubauten,
  • vierzehn Wohnhausumbauten bzw. –Erweiterungen,
  • zwölf neuen Gewerbebauten
  • fünf Gewerbeumbau und –Erweiterungen,
  • fünf Garagen und Carports Gartenhäuser,
  • vier sonstige
  • und ein gemeindliches Bauvorhaben beschäftigt.

 

Anhand der Zahl der Sitzungen und Bauanträge kann man nur ungefähr erahnen was ein ehrenamtlicher Gemeinderat für seine Gemeinde leistet. Für diese Engagement und die gute Zusammenarbeit möchte ich mich heute bei den Mitgliedern des Rates bedanken.

Die größte Herausforderung stellt wie in den vergangenen Jahren unsere Abwasser- und Wasserversorgung.

Unser größter Abnehmer, die Firma Alcon, investiert gerade in Großwallstadt 440 Mio. €.  Dies ist gut für unsere Gemeinde und die Region. Denn es werden laut Konzernleitung mindestens für die nächsten 20 Jahre sichere Arbeitsplätze geschaffen. Damit sichert man der Region auch eine gute Lebensqualität.

Die Erweiterung bringt aber auch eine Menge Arbeit im Wasser- und Abwasserbereich mit sich.

Lassen Sie mich deshalb kurz zurückblicken welche Herausforderungen der Gemeinderat durch die seit 2002 ständig geführte  Expansion bewältigen musste.

Als ich 2002 in den Gemeinderat gewählt wurde verbrauchte Großwallstadt gerade mal 220.000 m³ Wasser. Hierfür gab es ein Wasserschutzgebiet in welchem Brunnen I, II und III lagen. Im selben Jahr wurde der Wasserverbrauch auf 450.000 m³ gesteigert. Das Wasserschutzgebiet für die gesteigerten 230.000 m³ konnte jedoch nie ausgewiesen bzw. angepasst werden, da die Gefährdungspotentiale nicht ausgeräumt werden konnten.

Deshalb war es von Bürgermeister Köhler der richtige Schritt den Brunnen IV niederzubringen. Dieser wurde für 724.000 m³ genehmigt und 2013 in Betrieb genommen. Der Brunnen wurde im Wasservorbehaltsgebiet des Freistaats niedergebracht welches ein Schutzgebiet hatte. Das eigene Schutzgebiet für diesen Brunnen trat erst 2018 in Kraft. Mit Inbetriebnahme des Brunnen IV musste der Brunnen III laut LRA 2013 vom Regelbetrieb genommen werden. Als Ersatzbrunnen wurden die Brunnen V und VI niedergebracht. Hier fand man aber im Umfeld Öl-Rückstände und zog wegen derer Genehmigung vor Gericht.

Seit Inbetriebnahme des Brunnen IV erhöhte sich während der laufenden Erkundungsmaßnahmen und Bohrungen zu weiteren Brunnen der prognostizierte Wasserbedarf bis zum Jahr 2023 auf 1.500.000 m³.

Um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten und das Kontingent erfüllen zu können wird gerade die Niederbringung der Brunnen VII und VIII vorangetreiben.

Hemmschuh von allen Erschließungsmaßnahmen waren  die Ölfunde an Brunnen V und VI.

Deshalb ließ der Gemeinderat das nördliche Erschließungsgebiet im Wasservorbehaltsgebiet des Freistaates Bayern intensiv untersuchen.  Es wurden  Sondierungsbohrungen in einem Rastermodus durchgeführt und ein 3 D Modell des Geländes erstellt.

Im Ergebnis steht nun fest. Die großflächige Verbreitung der Ölrückstände kam nicht von einem zuerst vermuteten Manöverschaden. Die Verunreinigungen stammen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit aus einer Entsorgung in der ausgeräumten Deponie Pitztal.

Zum Glück konnten im Pumpversuch des Brunnen VII keine Rückstände festgestellt werden. Beim Brunnen VIII gehen wir ebenfalls davon aus da diesr in einer anderen Erdschicht liegt.

Also sind wir hier auf einem guten Weg, welchen wir mit der Fertigstellung unseres Hochbehälters schon eingeschlagen hatten.

Das Landratsamt und Wasserwirtschaftsamt sehen dies derzeit genauso und haben uns nun gebeten das Gerichtsverfahren bezüglich Brunnen ruhen zu lassen. Eine Genehmigung wurde mit entsprechender Aufbereitung in Aussicht gestellt.

Wasser muss aber auch als Abwasser gereinigt werden. Dies stellt auch die Kläranlage vor eine große Herausforderung und wird wohl mit einer Erweiterung enden.

Wie man an der Kreisstraße sehen konnte, hat die Gemeinde eine Entlastungsleitung Abwasser direkt zur Kläranlage gebaut. Dies war günstiger als die ganzen Straßen aufzureißen und die Kanaldimensionen zu erweitern. Stolze vier Millionen wurden in diese Leitung inklusive der dazu gehörigen Gebäude für Prüfung investiert. Des Weiteren wurde für die Kühltürme eine Brauchwasserleitung von Brunnen III zu den Kühltürmen der Alcon gelegt um die Ressource Trinkwasser zu schonen.

Die Arbeiten die dieses Jahr im Sommer begonnen haben, werden wohl planmäßig bis 31.12. abgeschlossen.

Bei der Erweiterung der Aussegnungshalle sind wir einen großen Schritt nach vorne gekommen. Der Gemeinderat hat sich auf eine Planausführung geeinigt. Somit können wir 2019 mit der Umsetzung beginnen. Hierfür sind 700.000 € vorgesehen

Die Quellenstraße wurde fertiggestellt und das dabei mit ausgewiesene Gewerbegebiet ist schon zu zwei Dritteln bebaut und mit Firmen belegt.

Auch der DSL-Ausbau ist abgeschlossen. Hier warten wir noch bis zum Jahresende auf die Fördergelder in Höhe von 346.887 €.

Der Ausbau war ein wichtiger Standortfaktor für Home-Office, privaten Nutzern und vor allem für Firmen.

Ebenfalls wurde das Feuerwehrhaus, welches für 2.500.000 € erweitert, wurde offiziell seiner Bestimmung übergeben. Hierbei kam auf jeden Fall positiv zum Tragen, dass die geplanten Baukosten eingehalten werden konnten.

Die Arbeit wird aber auch im kommenden Jahr nicht abreißen.  Die schon genannte Erweiterung der Aussegnungshalle und der Neubau unserer Schulturnhallen werden uns beschäftigen. Für die Schulturnhallen ist schon ein Zuschuss von 50% zugesagt.  Für die dabei mit durchzuführenden Arbeiten an den Schulräumen findet das Sondierungsgespräch am 19.12. statt.

Wie angesprochenen wird dem Gremium wieder viel Energie abverlangt. Ich bin wir aber sicher, dass alles einvernehmlich geregelt wird.

Nutzen wir also  die besinnliche Zeit vor Weihnachten und dem neuen Jahr um Kraft für die bevorstehenden Aufgaben zu tanken.

An meinen Ausführungen kann man erkennen, was der Gemeinderat im abgelaufenen Jahr geleistet hat und auch 2019 wieder für Ort und Bürger leisten muss.

Für diese Leistung und die vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit in 2018 möchte ich mich  bei ihnen bedanken.

Aber nicht nur ihnen gilt mein Dank. Diesen darf ich ebenfalls den Mitarbeitern der Verwaltung, des Bauhofs und der Hausmeister welche mich mit ihrer Arbeit unterstützt haben aussprechen.

Zum Schluss  ist es aber auch wichtig  unseren „Ehren- und Hauptamtlichen“ für ihre Arbeit in Vereinen, Organisationen und Verbänden ein Lob und ein Dankeschön zu ssagen.

Dies sind vor allem die Vereinsvorsitzenden, Verbandsvorstände,  ehrenamtliche Helfer, Schul- und Kindergartenleitungen, die seelsorgerische durch Herrn Pfarrer Ernst Haas und Pfarrer Herrn Stefan Meyer.

Seniorenbeirat und Seniorenkreis haben auch wieder hervorragende Arbeit zum Wohl unserer älteren Mitbürger geleistet.

Ein intaktes Ortsgeschehen mit Kulturveranstaltungen, Ferienspielen, erfolgreiche Märkte, einem ausreichenden Trainingsangebot für Groß und Klein in den Vereinen ist nur durch die Arbeit der „Ehrenamtlichen“ möglich.

Diesen Zeitaufwand zu schätzen und es nicht als selbstverständlich hinzunehmen sollte uns gerade in der Vorweihnachtszeit bewusst werden.

Lasst uns in dieser besinnlichen Zeit auch an die Kranken und Einsamen denken die Weihnachten alleine feiern müssen. Versuchen wir auf diese zuzugehen und ein offenes Ohr zu haben.

Im gerade veröffentlichten Schuldenatlas konnten wir hören, dass 6,9 % unserer Einwohner überschuldet sind und deswegen vielleicht kein schönes Weihnachtsfest feiern können, während andere denen es vermeintlich gut geht, für diese Personen nicht nachvollziehbare Forderungen stellen. Wir wünschen diesen Personen ein besseres Jahr 2019 und friedvolle Feiertage.

Im Jahr 2019 sollten wir werte Kolleginnen und Kollegen stets ein Ohr für die Vergangenheit, ein Auge für die Zukunft und ein Lächeln für den Augenblick haben. Dann wird uns die Weiterentwicklung von Großwallstadt gelingen.

 

In diesem Sinne wünsche ich Euch allen und natürlich unseren Zuhörern

eine friedvolle Adventszeit,  ein gesegnetes Weihnachtsfest und

einen unter Gottes Segen stehenden  guten Start ins „neue Jahr“  mit  Gesundheit, Erfolg und dem nötigen Glück.

Ihr Roland Eppig
1. Bürgermeister

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