Bürgersprechstunde der Freien Wähler am Donnerstag, 27. November 2014

Wichtige und zukunftsweisende, zum Teil emotionale Themen beschäftigen zur Zeit die Gemeinderäte in Großwallstadt. Um die Mitbürger über den aktuellen Stand in Kenntnis zu setzen hat die Fraktion der Freien Wähler zu einer Bürgersprechstunde geladen.

Fünfzig interessierte Bürgerinnen und Bürger versammelten sich im Seminarraum des „Wallstadt’s“, um sich über die Punkte „Erhalt des Anschlusses B469“, „Weitere Baulandumlegung im Einklang mit der Ortskernentwicklung“ und „Sinnvolle Freizeitergänzung und ortsnahe Rundwanderwege“ zu informieren.

Dr. Hardy Wenderoth fungierte in seiner Position als Fraktionssprecher als Moderator des Abends und erteilte zuerst dem 1. Bürgermeister Roland Eppig das Wort zum Thema B469, nachdem er eindeutig klargestellt hatte, dass es oberste Priorität hätte für den Erhalt des Anschlusses zu kämpfen und vorgestellte Varianten Planspiele seien.

Dieser Meinung schloss sich Roland Eppig an und erklärte im folgenden Vortrag, welche Optionen Herr Biller als Leiter des staatlichen Bauamtes für Großwallstadt sehe und welche Alternativen von Seiten der Freien Wähler aufgezeigt werden sollen, falls der Anschluss nicht erhalten werden kann, z. B. aus Gründen der Tragfähigkeit der Brücke. Keinesfalls werde man sich damit zufrieden geben, gegenüber den Nachbargemeinden benachteiligt zu werden. Man sehe eindeutige Alternativen zur Auflassung des Anschlusses und werde für den Erhalt fraktionsübergreifend im Gemeinderat Grundlagen schaffen.

Ralf Klement, 2. Bürgermeister, stellte in seinem Referat vor, warum eine sinnvolle Ortsentwicklung für Großwallstadt notwendig ist. Zur Zeit sind in der Gemeinde 248.643 qm inklusive Gewerbe- und Parklätzen unbebaut. Zu viel um die Natur durch unnötigen Flächenverbrauch zu schützen und der Landwirtschaft nicht die Grundlagen zu entziehen. Da die noch unbebauten Grundstücke sich in privater Hand befinden und die Besitzer diese zum größten Teil nicht veräußern möchten ist es schwierig junge Familien im Ort zu binden oder ihnen den Zuzug zu ermöglichen. Ralf Klement verdeutlichte, dass Großwallstadt gesund und nicht übermäßig wachsen solle, dass man den Einwohnern ortsnahe Arbeitsplätze bieten wolle und dass dies nur durch sinnvolle Umlegungen und Ortskernverdichtungen möglich ist. Gelungen sei dies bereits „Am Schießhaus“, am „Bruder Gregor Weg“ und „ Hinter der alten Schule“. Zur Zeit läuft das Projekt der Umlegung „Am Wellenhäuschen“- Gewerbegebiet, Mischgebiet und ein Wohngebiet mit elf Bauplätzen im sinnvollen Nebeneinander. Durch den Ankauf von Ackerland durch die Gemeinde konnte das frühere Wasserschutzgebiet zum Baugebiet werden. Ausgleichsflächen werden hier, wie auch bei den anderen Umlegungen durch die Gemeinde bereit gestellt und belasten somit nicht mehr den Käufer. Dieser verpflichtet sich innerhalb von zwei Jahren bezugsfertig zu bauen, somit entstehen keine unnötigen Lücken. Jungen Familien mit Kindern kommt hierbei noch die Familienkomponente zu Gute.

Am Herzen liegt den Freien Wählern auch die Umlegung nördlich der Quellenstraße, doch sind dort einige Grundstücksbesitzer noch nicht bereit ihr Land zu verkaufen oder zu tauschen.

Als eine Herzensangelegenheit zur Steigerung der Attraktivität von Großwallstadt stellte der 3. Bürgermeister Andreas Krist die Erweiterung der Freizeitmöglichkeiten und sinnvolle Rundwanderwege vor. Er eröffnete den Zuhörern die Möglichkeiten von Soccergolf, den Wiederaufbau eines Grillplatzes, die Erschaffung eines Mehrgene- rationenplatzes, die Erweiterung der Skateranlage und die verschiedenen Rundwanderwege.

Im Anschluss an die drei Vorträge gab es einen konstruktiven Austausch zwischen den Referenten und Zuhörern. Viele gute Anregungen wurden geliefert und neue Perspektiven eröffnet. Auch konnte in persönlichen Gesprächen noch die eine oder andere Meinung ausgetauscht werden.

Yvonne Adrian