Die Geschichte der Freien Wähler läßt sich bis zur Gemeindratswahl am 18.03.1956 zurückverfolgen. Hier wurde Ferdinand Heffner für die Freien Wähler in den Gemeinderat gewählt. Auch bei der Wahl am 27. März 1960 errang Ferdinand Heffner durch seine Wiederwahl einen Sitz im Gemeindegremium. Bis zur Gründung des unabhängigen Ortsverbandes (keine Mitgliedschaft im Kreis- und Landesverband) am 14.November 2011 waren die Freien Wähler in Großwalsltadt nicht vereinsmäßig organisiert. Vielmehr traten sie bei den Kommunalwahlen bis einschließlich 1984 auf einer gemeinsamen Liste mit der CSU an.
Kommunalwahl am 13. März 1966
Hier kandidierte Adolf Schnabel als einziger FWler für den Gemeinderat und erreichte ein Ergebnis von 1276 Stimmen. Dies bedeutete Rang vier. Der Gemeinderat bestand damals aus 10 Räten/innen.
Alois Klug trat für die Freien Wähler im Kreis an und erreichte 1106 Stimmen.
Kommunalwahl am 11. Juni 1972 .
Bei dieser Wahl befanden sich auf der gemeinsamen Liste mit der CSU vier Vertreter der „Freien Wählerschaft“. Sie erreichten folgende Ergebnisse.
Adolf Schnabel: 1965 Stimmen
Leo Markert: 1123 Stimmen
Leo Schnabel: 605 Stimmen
Paul Kramer: 568 Stimmen
Alle vier Bewerber wurden in den Gemeinderat gewählt.
Kommunalwahl am 05. März 1978.
Adolf Schnabel: 2187 Stimmen
Leo Markert: 1321 Stimmen
Schnabel Leo: 1027 Stimmen
Alle drei Bewerber wurden in den Gemeinderat gewählt.
Für den Kreistag bewarben sich 1978 Leo und Adolf Schnabel.
Kommunalwahl 18. Märzt 1984 (letzte gemeinsame Liste der Freien Wählerschaft und der CSU).
Leo Markert: 1168 Stimmen
Richard Albert: 483 Stimmen
Von den zwei Bewerbern wurde nur Leo Markert in den Rat gewählt.
Nach dieser Wahl fanden die Freien Wähler in Großwallstadt bis 1996 keine Bewerber für den Gemeinderat und den Kreistag.
Dementsprechend mager waren auch die Wahlergebnisse für die FW bei den Kreistagswahlen
1984: 3064 Stimmen (3,5 %)
1990: 2503 Stimmen (2,3 %)
1996 erklärte sich Richard Ball bereit für die Freien Wähler zu kandidieren. Da es keine eigene FW-Liste in Großwallstadt gab kandidierte er auf der CSU-Liste und erreichte 572 Stimmen. Im Kreistag kandidierte er auf Platz 15 der FWG-Liste. Er erhielt dafür in Großwallstadt 1384 Stimmen. Seine Gesamtstimmenzahl im Kreis lag bei 9100 Stimmen.
Nach der Kommunalwahl 1996 waren die Freien Wähler bis auf Großwallstdt in allen Kreisgemeinden in den Gemeidne- bzw. Stadtparlamenten vertreten. Deshalb unternahm der FW-Kreisvorstand im Jahre 2001 einen erneuten Versuch in Großwallstadt einen Ortsveein zu gründen. Hierzu wurden über halbseitige Inserate im Amtsblatt interessierte Bürger gesucht. Diesen bot man zum Kennen lernen zwei Termine an. Es wurde am 08.06.2001 und am 09.10.2001 jeweils um 20.00 Uhr in den Gasthof Ochsen eingeladen. Leider stieß man auf wenig Resonanz. Als einziger Zuhörer kam Horst Amrhein. Die weiteren Versuche liefen über Elk Rittger. Er versuchte entsprechende Personen zu finden und fand in Gerhard Zenge einen Ansprechpartner. Dieser kandidierte auf der späteren Liste der Freien Wähler.
Ungefähr zwei Wochen nach dem letzten Versuch, Bürger für die Freien Wähler zu begeistern, meldete sich Roland Eppig bei Elk Rittger (Elk Immobilien Elsenfeld). Er erkundigte sich nach dem Ergebnis der Veranstaltung vom 09.10.2001.
Herr Rittger vermittelte den Kontakt zum Kreisvorstand. Ansprechpartner waren Dr. Hans Jürgen Fahn, Edwin Lieb (FW Bürgermeister Mömlingen) und Hermann Spinnler (FW Bürgermeister Sulzbach) sowie Gerhard Zengel. Noch Ende Oktober traf man sich in der Gaststätte Bayerischer Hof in Großwallstadt. Teilnehmer waren Elk Rittger, Gerhad Zengel, Siegfried Specht (Mömlingen), Dr. H. J. Fahn, Hans Schnabel (späterer Bürgermeisterkandidat) und Roland Eppig.
Bei diesem Treffen beschloss man einen Ortsverein der Freien Wähler zu gründen. Fieberhaft wurden nun Bürger gesucht, die sich kommunalpolitisch engagieren wollten. Dies war in einer CSU-Hochburg gar nicht so einfach.
Am 14.11.2001, war es so weit. Der Freie Wähler Ortsverband wurde in einer Versammlung, die um 20.30 Uhr im Gasthaus Adler stattfand, gegründet. Hierbei legte man die Listenplätze für die Gemeinderatswahl und einen Bürgermeisterkandidat fest.
Gründungsmitglieder:
Roland Eppig, Hans Giegerich, Günter Landwehr, Andree Karrer, Gerhard Zengel, Matthias Finn, Ralf Klement, Peter Schnabel, Hans Schnabel, Josef-Wilhelm-Fecher, Thomas Bräutigam, Richard Ball, Reiner Völker.
Um an der Wahl teilnehmen zu können musste jedoch erst noch eine Hürde übersprungen werden. 80 Bürger bzw. Bürgerinnen der Gemeinde Großwallstadt mussten eine auf der Gemeinde ausliegende Unterstützerliste unterschreiben. Dies galt ebenfalls für den Bürgermeisterkandidaten.
Nach Erreichen der Unterschriften wurde fristgerecht der FW-Wahlvorschlag beim Wahlleiter eingereicht und dort genehmigt.
Bei der Kommunalwahl 2002 erreichte die Liste der Freien Wähler 17,23 %. Dies waren 5792 von 33.625 Stimmen. Man errang drei Gemeinderatsmandate. Dies stellte einen großartigen Erfolg dar.
Gemeinderäte:
Ralf Klement: 946 Stimmen
Hans Schnabel: 758 Stimmen
Roland Eppig: 739 Stimmen Fraktionssprecher
Hans Schnabel kandidierte bei dieser Wahl als Bürgermeister und errang 154 Stimmen. Dies entspricht einem Prozenatz von 7,02 %
Kommunalwahl 02. März 2009
Liste der Gemeinderatsbewerber/innen.
Bei der Kommunalwahl im Jahr 2008 konnten die Freien Wähler zwei Gemeinderatsmandate hinzugewinnen und erreichten fünf Mandate im Rat. Es entfielen von den 33.520 abgegebenen Stimmen 10.740 auf die Freien Wähler. Dies entspricht 32,84 % der abgegebenen Stimmen.
Gemeinderäte/in:
Dr. Hardy Wenderoth: 880 Stimmen Fraktionssprecher
Sigi Roch: 846 Stimmen
Maria Pilzweger: 776 Stimmen
Andreas Krist: 725 Stimmen 3. Bürgermeister
Reiner Völker: 631 Stimmen
Größte Überraschung war jedoch die Wahl des Bürgermeisterkandidaten der Freien Wähler Roland Eppig zum Bürgermeister. Er konnte sich knapp mit 31 Stimmen Vorsprung gegen den amtierenden CSU Bürgermeister Reinhold Köhler durchsetzen. Er erreichte mit 1.113 Stimmen 50,71 %. Der Amtsinhaber bekam 1082 Stimmen, was einem Prozentsatz von 49,29 % entsprach. Für den Gemeinderat hatte er 2.725 Stimmen erzielt.
Somit stellten die Freien Wähler sechs Vertreter im 17 köpfigen Rat. Acht Mandate erreichte die CSU und drei Mandate die SPD.
Kommunalwahl 16. März 2014
Liste der Gemeinderatsbewerber/innen
Bei der Wahl im Jahr 2014 war das Minimalziel kein Gemeinderatsmandat zu verlieren und das Amt des Bürgermeisters zu halten. Man rechnete bei einem maximal guten Verlauf mit dem Zugewinn eines Mandates.
Das Ergebnis überraschte nicht nur die Freien Wähler sondern auch die beiden anderen im Rat vertretenen Fraktionen.
Bürgermeister Roland Eppig konnte sein Wahlergebnis aus 2008 von 50,71 % auf 68,60 % steigern. Sein Stimmenanteil stieg von 1.113 auf 1641 Stimmen. Damit wurde er im Amt bestätigt. Sein Gegenkandidat von der CSU, Achim Markert, erreichte mit 751 Stimmen 31,40 % . Der Stimmenanteil des Bürgermeisters für den Gemeinderat betrug 3.404 Stimmen.
Die Fraktion der Freien Wähler konnte somit ihren Stimmenanteil von 32,84 % (10.740 Stimmen von abgegebenen 33.520 Stimmen) auf 56,52 % steigern. Erreichten die Freien Wähler 2008 noch 10.740 Stimmen von 33.250 Stimmen waren dies jetzt 20.995 Stimmen von abgegebenen 37.148 Stimmen. Man konnte also vier Mandate hinzugewinnen. Diese vier gingen zu Lasten der CSU.
Räte/innen:
Dr. Hardy Wenderoth: 2.053 Stimmen Fraktionssprecher
Ralf Klement: 1.963 Stimmen 2. Bürgermeister
Andreas Krist: 1.835 Stimmen 3. Bürgermeister
Heinz Felix Vogel 1.618 Stimmen
Sigi Roch: 1.333 Stimmen
Reiner Völker: 1.254 Stimmen
Maria Pilzweger: 1.192 Stimmen
Nicole Scherger: 1.024 Stimmen
Yvonne Adrian: 997 Stimmen
Für die Legislaturperiode 2014 bis 2020 haben die Freien Wähler nun zehn Stimmen(inklusive Bürgermeister) im 17 köpfigen Rat. Die CSU hat vier, die SPD drei Mandate.
Kommunalwahl 16. März 2020
Gemeinderatsbewerber/innen
Leider verlief die Wahl am 15. März 2020 nicht wie erhofft. Trotz sehr guter Erfolge wie Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Sicherung der Wasserversorgung und damit von Arbeitsplätzen, Ausweisung von kleinen Baugebieten, Aufbau einer hervorragenden medizinischen Versorgungssicherheit und Verbesserung der Infrastruktur mit schnellem Internet mussten im Gemeinderat drei Sitze abgegeben werden. Neben den bekannten Parteien CSU und SPD traten zum ersten Mal die Bürger für Großwallstadt (BfG) zur Wahl an. Von den bisher erlebten Wahlen waren dies die heftigsten die auf unseren unabhängigen Ortsverein hereinbrachen. Am Ende blieben wir mit 40,37 % die stärkste politische Kraft und stellen 6 Räte/innen. Zweitstärkste Kraft wurde die CSU mit 25,49 % und vier Sitzen. Knapp dahinter mit 4 Sitzen die BFG mit 23,26 %. Schlusslicht blieb die SPD mit 10,88% und zwei Sitzen.
Auf der BfG Liste kandidierten ehemalige Bewerber von CSU und SPD. Das Teil-Ziel den Freien Wählern mit einer dritten Gruppierung die Mehrheit zu nehmen ging auf. Dennoch verlor auch die SPD einen Sitz und die CSU verharrte bei vier Mandaten. Ob letzteres so gewollt war ist nicht bekannt.
Ein Ziel konnte man aber nicht erreichen. Alle drei unterstützten den sogenannten „unabhängigen“ Bürgermeisterkandidaten auf der CSU Liste. Das Amt des Bürgermeisters blieb jedoch in der Hand der Freien Wähler. Dies stellte einen großen Erfolg dar. Dieser war nur durch die geschlossene Team-Leistung der gesamten FW-Liste möglich. Bürgermeister Roland Eppig erreichte 1.257 Stimmen. Die entspricht 51,90 %. Auf den von der der CSU, BFG und SPD unterstützen Herausforderer Stefan Giegerich entfielen 1.165 SDtimmen. Dies entspricht 48,10% .
Damit stellen die Freien Wähler inklusive Bürgermeister 7 Vertreter im neuen Gemeinderat und können maßgeblich die künftige Entwicklung von Großwallstdt mitgestalten.
Unsere Räte/in:
Dr. Hardy Wenderoth: 1.738 Stimmen
Ralf Klement: 1.726 Stimmen
Andreas Krist: 1.332 Stimmen
Reiner Völker: 1.122 Stimmen
Nicole Scherger: 1.097 Stimmen
Heinz Felix Vogel: 954 Stimmen