Liebe Bürger von Großwallstadt,
liebe Kolleginnen und Kollegen im Gemeinderat,
liebe Verwaltung, lieber Roland,
Es ist Weihnachtszeit.
Es wird kälter und die Kerzen am Adventskranz brennen langsam ab. Viele merken, dass die Zeit, Geschenke zu besorgen, abnimmt. Es ist eine besinnliche Zeit. Wir kommen zur Ruhe und genießen schöne ruhige Stunden in der Familie.
Es ist allerdings auch eine Zeit des „Bilanz-Ziehens“. Es macht Sinn, dies aus verschiedenen Blickwinkeln zu tun – aus der Sicht des Bürgermeisters ebenso wie aus der Sicht der verschiedenen Fraktionen. Wenn wir einmal nicht um Details ringen, stellen wir mit Erstaunen fest, dass uns alle viel mehr verbindet, als uns trennt. Wir setzen uns in unserer Freizeit in vielen Stunden ehrenamtlich für unsere Heimatgemeinde ein. Wir alle versuchen einen gerechten Ausgleich der unterschiedlichen Interessen zu schaffen. Bilanzen haben allerdings immer zwei Seiten.
Der berühmte Physiker Albert Einstein sagte einmal:
„Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muss sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.“
Diesem Ziel ist unsere Fraktion der Freien Wähler in den letzten fünfeinhalb Jahren gefolgt. Dies ist in der Politik allerdings nicht immer leicht, geht es doch um das Finden von gemeinsamen Inhalten und Ideen zum ausschließlichen Wohle der Bürger und unserer Gemeinde.
Zu allem was wir gemeinsam erreicht haben, von der Kindergrippe bis hin zur Sanierung der alten Schule als Vereins- und Kulturhaus, waren unzählige Sitzungen und viele Diskussionen notwendig.
Für unsere Kleinsten konnte der Neubau der Kinderkrippe realisiert werden und für alle Bürger mit einem grünen Daumen konnten wir die Grüngutannahme deutlich verbessern. Mit dem Umbau der Alten Schule bieten wir vielen Vereinen Platz und Raum für ihre Interessen und zum Pflegen sozialer Kontakte.
Großwallstadt stellt sich der Zukunft und bietet nun auch High-Speed Internet für Privathaushalte und Gewerbe. Großwallstadt ist für Gewerbe attraktiv. Nicht zuletzt deswegen konnte wir als wichtigen Meilenstein die Gemeinde entschulden.
Es ist Weihnachtszeit.
Trotz verschiedener Ansichten – und vielleicht gerade deshalb – ist es äußerst wichtig, fair miteinander umzugehen, Angriffe unter der Gürtellinie zu unterlassen und auch nach einer harten Diskussion sich in die Augen sehen zu können. Wir sind der Meinung, dass gerade die Meinungsvielfalt eine echte positive Weiterentwicklung für unser Großwallstadt bedeutet. Allerdings heiligt nicht jeder Zweck die Mittel, Politik ist von Privatem eindeutig zu unterscheiden, niemals darf deshalb ein Mensch unlauter diskreditiert werden. Auch ist es uns unverständlich, wenn die gebildeten Mehrheiten von CSU und SPD Beschlüsse monieren, wobei beide Fraktionen zusammen doch die Entscheidungskraft haben, wie das zuletzt mit der Abschaffung des wichtigen Bauausschusses ausgeübt worden ist!
Wer nicht in der Lage ist, seine politische Couleur von Persönlichen und Privaten zu trennen, ist auch nicht in der Lage sein politisches Amt im Gemeinrat ausschließlich zu Gunsten der Gemeinde und im Sinne der Bürger zu leisten. Wir sind enttäuscht über die Absage eines Großteils der SPD-und CSU-Fraktionen an der Weihnachtsfeier der Gemeinde Großwallstadt. Weihnachten ist eine Zeit der Besinnung. Eine friedliche Zeit. Es wäre mal wieder die Möglichkeit gewesen, sich über die Parteigrenzen hinweg in geselliger Runde unter Kollegen und der miteingeladenen Verwaltung zu unterhalten.
Es ist Weihnachtszeit.
Am Ende eines Jahres möchten wir nicht vergessen, uns bei den vielen Ehrenamtlichen in Sport und Kultur nochmals herzlich zu bedanken. Besonders erwähnenswert ist der diesjährige Einsatz unserer freiwilligen Feuerwehr bei den schlimmen Überschwemmungen zur Jahresmitte. Wir hoffen, mit der Planung des neuen Feuerwehrhauses zügig voran zu kommen, sowohl baulich als auch gerätetechnisch den Ansprüchen unserer Freuerwehrleute zu entsprechen und ihnen Rückzugs- und Erholungsmöglichkeiten nach anstrengenden Einsätzen bieten zu können.
Ein weiteres Lob gebührt der Verwaltung, sich den oft geänderten Wünschen des Gemeinderats so professionell gestellt, und Vorgaben umgesetzt hat, die nachträglich wieder geändert wurden, und unserem Bürgermeister Roland Eppig, der das Wort „Bürgernähe“ lebt und viele Wünsche unserer Einwohner unbürokratisch umsetzt.
Im Hinblick auf die Kommunalwahlen im nächsten Jahr wünschen wir uns einen fairen Umgang im Wahlkampf und ein kollegiales Miteinander im Sinne unserer Bürger. Für den derzeit bestehenden Gemeinderat wünsche ich mir Diskussionen auf Augenhöhe, ein Ausblenden persönlicher Angriffe und eine Orientierung an Fakten und Tatsachen.
Den Gemeinderäten des neuen Gemeinderates wünsche ich viel Erfolg, ein geschicktes, kollegiales Handeln für unser Großwallstadt und einen breiten parteiunabhängigen Konsens.
Hierbei sollte man eine der Buddha-Weisheiten berücksichtigen, die besagt:
„An Ärger festhalten ist, wie wenn du ein glühendes Stück Kohle festhälst, mit der Absicht, es nach jemandem zu werfen – derjenige, der sich dabei verbrennt, bis Du selbst.“
Es ist Weihnachtszeit.
Wir wünschen allen Mitbürgern, allen Kolleginnen und Kollegen im Gemeinderat, unserer Verwaltung und Dir lieber Roland ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest im Rahmen ihrer Familien und ein gutes Jahr 2014, vor allem viel Zufriedenheit und Gesundheit. Ohne diese erscheinen doch vermeintlich große Probleme in einem ganz anderen Licht.
Mitbürgern, denen es aus gesundheitlichen oder anderen Gründen nicht so gut geht, wünschen wir baldige Besserung.
Es ist Weihnachtszeit.
Dr. Hardy Wenderoth
für die Fraktion der Freien Wähler
Maria Pilzweger, Siggi Roch, Rainer Völker und Andreas Krist