Teil 2 der Interview-Reihe mit aktuellen Gemeinderäten
heute Bürgermeister Roland Eppig
Hinter seiner Meinung stehen und den Weg zu Ende gehen
Andreas Gabalier
Frage 1:
Früher Polizeibeamter in Hessen, heute Bürgermeister der Gemeinde Großwallstadt – wenn Sie auf ihre berufliche Laufbahn zurückblicken: Wie bewerten Sie diesen Weg und die Wendepunkte Ihrer Karriere?
Antwort: 👮♂️➡️🏛️
Polizist und Bürgermeister – das klingt zunächst unterschiedlich, aber es gibt viele Überschneidungen. In beiden Berufen steht der direkte Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern im Mittelpunkt. Es geht darum, zuzuhören, zu helfen und tragfähige Lösungen zu finden. Dafür braucht es schnelle, zielgerichtete Entscheidungen und ein solides rechtliches Fundament.
Natürlich gibt es auch Entscheidungen, die nicht jedem gefallen – da ist Charakterstärke gefragt. Der Wechsel vom Polizeidienst ins Bürgermeisteramt war für mich eher eine Umstellung auf neue Themenfelder. Dank meiner juristischen Vorbildung fiel mir dieser Schritt vermutlich leichter als anderen Quereinsteigern.
Frage 2:
Was hat Sie damals motiviert, für das Amt des Bürgermeisters zu kandidieren – gab es einen bestimmten Auslöser oder eine Vision, die Sie verfolgt haben?
Antwort: 🌟🗳️
Nach sechs Jahren engagierter und anerkannter Arbeit im Gemeinderat wurde mir klar: Als Bürgermeister kann man noch mehr bewegen. Diese Erkenntnis – gepaart mit dem Rückhalt einer starken, innovativen Mannschaft der Freien Wähler – war der entscheidende Impuls für meine Kandidatur.
Frage 3:
Welches Projekt ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben – sei es emotional, wegen seiner Bedeutung für die Gemeinde oder aufgrund der Herausforderungen in der Umsetzung?
Antwort: 💧🏗️❤️
Emotional am stärksten war sicherlich die Sicherung unserer Wasser- und Abwasserversorgung. Seit 2008 arbeiten wir daran – gegen viele Widerstände, Falschinformationen und persönliche Angriffe. Doch der eingeschlagene Weg hat sich gelohnt: 600 Millionen Euro Investitionen und 2.200 sichere Arbeitsplätze sprechen für sich.
Auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf war ein zentrales Thema: Der Bau der ersten Krippe, der Schülerinsel, unseres neuen Kinderhauses und der Schulmensa sind Meilensteine.
Weitere wichtige Projekte waren der Neubau der Doppelsporthalle, der Erhalt der alten Schule, vier neue Baugebiete, eine gemeindeeigene Arztpraxis, die Ansiedlung von Ärzten, der Ausbau der Einkaufsmöglichkeiten und die Neugestaltung des Friedhofs.
Viele dieser Maßnahmen wurden anfangs kritisch beäugt – heute profitieren auch jene davon, die sie einst nur „hinterfragt“ haben.
Frage 4:
Die Freien Wähler haben in den vergangenen 24 Jahren viel für Großwallstadt bewegt – was ist aus Ihrer Sicht das Geheimnis für diesen nachhaltigen Zusammenhalt und Erfolg im Team?
Antwort: 🤝📊🔧
Das Fundament ist eine vorausschauende Agenda und eine solide, realitätsnahe Finanzpolitik. Unsere Gemeinderäte sind bodenständig, denken langfristig und handeln verantwortungsvoll.
Ein Beispiel: Wer die Sanierung des Feuerwehrhauses oder den Erhalt der Volkshalle fordert, muss auch erklären, dass dafür zuerst der Bauhof erweitert werden muss. Nur so kann man den alten Bauhof als Parkplatz nutzen.
Wir denken in Lösungen, nicht in Schlagworten. Wenn alles zusammenpasst – Umlegung der Obdachlosenwohnungen vom alten Feuerwehrgbäude ins Schleusenwärterhaus, bis hin zu einer grünen Oase mit großer Linde bei einem möglichen Abriss des alten Gerätehauses – das ist echte Kommunalpolitik mit Weitblick.
Frage 5:
Beruf, Familie und ehrenamtliches Engagement unter einen Hut zu bringen ist eine große Herausforderung – wie schaffen Sie diesen Spagat persönlich? Was ist Ihr Erfolgsrezept?
Antwort: ❤️👫🎉
Der Grundstein wurde vor 39 Jahren mit meiner Heirat gelegt. Meine Frau begleitet mich zu vielen repräsentativen Terminen und ist auch in der Senioren- und Vereinsarbeit aktiv. Wir sind ein starkes Team – viele Ideen haben wir gemeinsam entwickelt und umgesetzt.
Udo Lindenberg hat es treffend formuliert: „Zusammen sind wir stark.“ Das gilt für uns beide – beruflich wie privat.
Teil 1 der Interview-Reihe mit aktuellen Gemeindneräten
heute: Ralf Klement
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📌 Frage 1:
Was hat dich damals vor über 24 Jahren dazu bewegt, dich politisch vor Ort zu engagieren – gab es einen bestimmten Auslöser oder ein Thema, das dich besonders motiviert hat?
Antwort: 🗣️
„Ja, es gab tatsächlich einen besonderen Auslöser – der Ausbau der Ankergasse.
Ich war Sprecher der Anwohner und machte Vorschläge, z. B. zur Platzierung von Bäumen.
Doch im Rathaus wurde ich mit den Worten abgewimmelt: ‚Der Gemeinderat hat schon alles entschieden. Dann geh doch selbst rein.‘
Das ging für mich nur ohne Parteizugehörigkeit.
Ich war schon immer ein ‚Schwarzer mit roten Flecken‘ – die Gründung der Freien Wähler kam da genau richtig.
Die Lust, politisch mitzugestalten, war immer in mir – und ist es bis heute.“
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📌 Frage 2:
Wenn du auf deine politische Laufbahn zurückblickst: Welches Projekt oder Ereignis war für dich persönlich das prägendste oder bedeutendste – und warum?
Antwort: 🏗️
„Es gab viele wichtige Projekte.
Besonders war der Umbau der alten Schule zum Kultur- und Vereinshaus – endlich ein würdiges Zuhause für den Musikverein.
Auch die Kinderbetreuung war mir extrem wichtig. Sie kostet viel, aber ist es mehr als wert!
Und dann Themen wie unsere gute Nahversorgung mit drei Märkten und die medizinische Infrastruktur mit vielen Ärzten – das alles prägt Großwallstadt.“
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📌 Frage 3:
Was hat dich dazu bewogen, dich ausgerechnet den Freien Wählern anzuschließen – was unterscheidet sie für dich von anderen politischen Gruppen?
Antwort:👐
„Wir entscheiden frei von jeglichen Zwängen – das ist der große Unterschied.
Keine Parteitage, keine Rechenschaftspflicht gegenüber irgendeiner Zentrale.
Leider wissen nur wenige, dass die Freien Wähler Großwallstadt völlig unabhängig agieren – wir gehören keinem übergeordneten Verband an.“
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📌 Frage 4:
Gab es besondere Momente mit den Freien Wählern, die dir in schöner Erinnerung geblieben sind – sei es im Team, im Wahlkampf oder in der gemeinsamen Arbeit?
Antwort:🤝
„Einfach zu beantworten:
Normalerweise gewinnt man im Gemeinderat keine Freunde.
Bei uns war es anders – wir sind über die Jahre zusammengewachsen und zu Freunden geworden.
Und ich bin mir sicher: Das bleibt auch so.“
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📌 Frage 5:
Du führst ein eigenes Unternehmen, engagierst dich seit Jahrzehnten ehrenamtlich und hast Familie – wie ist es dir gelungen, all diese Bereiche miteinander in Einklang zu bringen?
Antwort: ❤️
„Das geht nur mit einer wunderbaren Frau und drei gelungenen Kindern an meiner Seite.
Ohne ihre Unterstützung wäre das alles nicht machbar.“