Haushaltsrede Bürgermeister Roland Eppig in der Gemeinderatssitzung am Dioenstag, 06. Mai 2025

Sehr geehrte Gemeinderatskolleginnen und -kollegen, werter Kämmerer Andreas Knecht und Geschäftsleiter Markus Hartmann, werte Zuhörer,

bevor ich in die Haushaltsrede einsteige, darf ich mich bei allen Beteiligten bedanken, dass wir in nur einer Sitzung einen soliden, zukunftsfähigen Haushalt aufgestellt haben.

In diesem Haushalt wurden alle dringenden Investitionen und Wünsche der Fraktionen berücksichtigt die sich unsere Gemeinde aktuell leisten kann. Mehr Wünsche gehen immer, aber dies wäre nur durch Schulden finanzierbar gewesen, was keiner will.

Hier möchte ich noch einmal meinen Respekt ausdrücken, dass jede Fraktion der Meinung ist, Schulden sind kontraproduktiv für das Erfüllen von Wünschen die nicht zu den Pflichtaufgaben gehören.

Unsere Gemeinde ist seit 2013 schuldenfrei. Dies geht nur durch eine kluge, vorausschauende und klar strukturierte Finanzpolitik eines Gremiums.

Diese hat sich unser Gemeinderat schon immer zu Herzen genommen. Der Grundsatz Projekte zu verschieben und erst zu realisieren, wenn es finanziell sicher machbar ist, wird heute von vielen Politikern mit Füßen getreten. Heute nennt man in der großen Politik Schulden gerne Sondervermögen. Klingt zwar gut, aber keiner macht sich Gedanken, dass Kommunen so nicht agieren können. Mit einer solchen Vorgehensweise will man den Bürgern glaubhaft machen wie toll man ist und was man machen kann, wenn man den Mut hat, über seine finanziellen Verhältnisse zu leben.

Dies ist leider der falsche Weg. Auch ein sogenanntes Sondervermögen muss zurückbezahlt werden. Die „Zeche“ zahlt am Ende derjenige, der am Ende der Schlange seht, nämlich unsere Bürgerinnen und Bürger oder im Staatsapparat gesehen die Kommunen.

Dies besagt schon das alte Sprichwort: Den Letzten beißen die Hunde“.

Gemeinden bekommen von „Oben“ durch die Gesetzgebung immer mehr Aufgaben und Standardeinhaltungen übertragen ohne, dass eine ausreichende Finanzdecke zur Verfügung gestellt wird. Siehe BayBiKiG. Hier sind viele Standards gefordert. Die Zuschüsse halten jedoch bei der Anpassung nicht einmal Schritt mit den Lohnsteigrungen der Tarifabschlüsse. Nicht umsonst geraten immer mehr Träger in finanzielle Schieflage. Zum Glück soll es hier 2026 eine Änderung geben.

Wie man der Tagespresse immer entnehmen kann geraten immer mehr Kommunen an den Rand ihrer finanziellen Möglichkeiten und können nur noch mit Stabilisierungshilfe des Freistaats und Schlüsselzuweisungen ihren Haushalt bewältigen. Die Folge ist, dass sogar Pflichtaufgaben zurückgestellt werden müssen.

Unsere Gemeinde konnte ein solches Szenario bisher, durch eine verantwortungsvolle Politik des Rates vermeiden. Aber auch Großwallstdt läuft durch hohe Investitionen am Rande seiner finanziellen Möglichkeiten.

Trotz Investitionen von 20 Mio. in die Wasserversorgung und anstehender Investitionen in die Abwasserversorgung von 8,8 Mio. € und einer Gewerbesteuerrückzahlung in Höhe von 4 Mio. können wir 2025 einen ausgeglichenen Haushalt ohne Schuldenaufnahme vorlegen.

Zu den ebengenannten Investitionen kommen noch die gerade im Bau befindliche Doppelsporthalle mit Verwaltungstrakt für ca. 8 Mio., die abschließenden Arbeiten am Bau unseres Kinderhauses für 4.5 Mio. € und die Sanierung Lindenstraße mit Kanal und Wasser für 2.5 Mio. €.

Solche Investitionen sind nur möglich, da unser Gremium schon seit ich dem Gemeinderat angehöre Investitionen nicht übers Knie bricht, sondern nach finanzieller Leistbarkeit abruft.

So wie bei der Baumaßnahme unserer Doppelschulturnhalle mit Verwaltungstrakt. Geplant seit 2019 und jetzt in der Umsetzung.

Hier sollte sich der Kreis an unserem Gremium ein Beispiel nehmen.

Trotz ständig steigender Einnahmen, gelingt es diesem nicht sein Finanzgebaren in den Griff zu bekommen.

So stiegen seine Forderungen über die Kreisumlage gegenüber den Gemeinden von 58.120.714 Mio. € bei 40 % Kreisumlage über die Jahre 2021, 2022 und 2023 bei einer Kreisumlage von 39 % kontinuierlich auf 69.133.332 Mio. €.

Im letzten Jahr erhöhte der Kreis seine Umlage auf 43 %. Damit stiegen die Abgaben der Gemeinden an den Kreis rasant auf stolze 77.561.700 € in die Höhe. Geld was den Gemeinden in ihren Kassen fehlt.

Heuer wollte sich der Kreis sogar 49,9 % aus den Kassen der Kommunen gönnen.

Dies wäre für ihn eine Einnahmesteigerung auf 89.954.858 Mio. €.

Glücklicherweise konnte dieses Finanzgebaren auf 47,9 % begrenzt werden.

Dies sind aber immer noch Abgaben der Gemeinden in Höhe von 86.349.452 Mio. €. statt der eigentlich geplanten 82.022.966 Mio. € bei einem Satz von 45,5 %.

Solch ein Gebaren spricht nicht für einen sparsamen Umgang mit Steuergeldern. Dieses immer aus dem “Vollen“ schöpfen zu Lasten der Kommunen, grenzt eher an das Verhalten von Raubrittertum und entspricht keiner soliden und vorausschauende Finanzpolitik.

Für Großwallstdt bedeutet dieses Finanzgebaren eine Steigerung der Abgaben an den Kreis von 6.820 € am Tag im Jahr 2019 auf 16.681 € am Tag im Jahr 2025.

Es sei nur kurz erwähnt, dass bei der aktuellen Finanzlage von Großwallstadt ein Prozentpunkt 122.000 € entspricht. Die Erhöhung der Kreisumlage von 43% im Jahr 2024 auf 47,9 % in 2025 kostet also den Gemeindebürger ca. 600.000 €. Geld das unserer Gemeinde für freiwillige Leistungen fehlt.

Dies spielt auch eine Rolle beim Thema Einschränkung der Öffnungszeiten des Schwimmbads und dem Anpassen der Gebühren für unsere Kindertageseinrichtungen in Richtung der Vorgaben bzw. Empfehlung der Caritas aus dem Jahr 2023.

Fehlende Steuermittel müssen anderenorts durch Erhöhung von Grundsteuer, Hebesätzen bei der Gewerbesteuer und dem Drehen an der Gebührenschraube ausgeglichen werden.

Durch das Kluge Handeln unseres Gremiums, was Abstimmung, also Realisierung von Wünschen und Pflichtaufgaben betrifft, ist dies bei uns nicht der Fall.

Deshalb noch einmal wie eingangs erwähnt, Lob an alle Beteiligten beim Erstellen des Haushalts.

Ich bitte dem Zahlenwerk zuzustimmen und dem einstimmigen Empfehlungsbeschluss des Haupt- und Finanzausschusses zu folgen.

Vielen Dank

Roland Eppig, 1. Bürgermeister

 

 

Danke an alle Bürgerinnen, Bürger und Wahlhelfer

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

am Sonntag, den 23. Februar, fand die vorgezogene Wahl zum Bundestag statt.

Wir danken allen Wählerinnen und Wählern die von ihrem Recht Gebrauch machten unser Land mitzugestalten.

Die hohe Wahlbeteiligung hat gezeigt, wie richtungsweisend diese Wahl für die Zukunft unseres Landes gewesen ist.

Danken möchte ich auch  allen hauptamtlichen und ehrenamtlichen Wahlhelfern und Wahlhelferinnen, die durch ihre Arbeit und Engagement die reibungslose Wahl ermöglicht haben.

Roland Eppig, 1. Bürgermeister und Ortsvorsitzender

 

 

 

Weihnachtsansprache von Roland Eppig, 1. Bürgermeister in der Weihnachtssitzung am 17.12.2024

 

Liebe Gemeinderatskolleginnen und Kollegen, werte Zuhörer,

ein arbeitsreiches Jahr 2024 neigt sich dem Ende und wir nähern uns den so genannten besinnlichen Tagen.

Diese beginnen in der Gemeinde mit unserem „Adventsmarkt im fränkischen Dörfchen“. Hier stimmen wir uns gemeinsam auf das bevorstehende Fest, der „Ankunft unseres Herrn“, ein.

Wir freuen uns auf die kommende weihnachtliche Wärme und Geborgenheit und das nach einem arbeitsreichen Jahr Ruhe einkehren kann.

Dies ist die Phase, um Kraft für die Aufgaben des kommenden Jahres zu sammeln und auch die Zeit, das abgelaufene Jahr Revue passieren zu lassen.

Wir im Gemeinderat und in der Verwaltung haben auch 2024 große Anstrengungen unternommen, um unser Dorf zukunftssicher zu machen.

Das neue Wasserwerk wurde in Betrieb genommen, das neue Kinderhaus ist fast fertiggestellt und beim Schulumbau mit zwei Turnhallen und einem Verwaltungstrakt erfolgte der Startschuss. Weiterhin befindet sich ein Sternenkindergrab in der Umsetzung. Bei der Fußgängerquerung Odenwaldstraße, beim Lückenschluss I und der Erweiterung des Gewerbegebiets am Wellenhäuschen befinden wir uns auf der Zielgeraden.

Alle Beschlüsse zu den aufgezählten Maßnahmen erfolgten immer mehrheitlich im Gremium obwohl keine vertretene Fraktion eine Mehrheit besitzt.

Das es hierbei auch Enttäuschungen gibt, wenn das eigene Ziel nicht zu 100 % durchgesetzt werden kann ist nachvollziehbar, jedoch auch der Demokratie geschuldet, da man für ein Projekt bzw. Wünsche immer eine Mehrheit benötigt.

In 2025 werden wir uns dann, trotz schwierig werdender Finanzlage, schwerpunktmäßig noch mit der Erweiterung der Kläranlage und der Sanierung der Lindenstraße befassen müssen.

Die kommende Zusammenstellung des Haushalts wird sich nämlich aufgrund von Finanzeinbußen nicht so einfach gestalten lassen wie in den letzten Jahren.

Ich bin mir jedoch sicher, dass wir hier im Gremium die Verabschiedung in vorbildlicher Weise gestalten und erreichen werden.

Aber denken wir jetzt erst einmal dankbar an die Geburt Christi und freuen wir uns mit jedem, der Achtung davor hat, ganz unabhängig vom eigenen Glauben.

Millionen von Bürgerinnen und Bürgern leben danach und setzen sich für ihre Nächsten und für die Allgemeinheit in Vereinen, Kirchengemeinden, politischen Gruppierungen, Parteien, Bürgerinitiativen oder der Nachbarschaftshilfe ein. All diesen Menschen gilt unser Dank. Ohne deren Engagement wäre eine funktionierende Gesellschaft bzw. ein attraktives Gemeindeleben nicht möglich.

In vielen unserer Wohnzimmer und anderen Plätzen strahlen heute Christbäume und Krippen.

Dies soll uns alle an die biblische Geschichte von dem heiligen Paar, das in einem Stall unterschlüpfen musste, weil es fern der Heimat war, erinnern.

Die Unsicherheit, in der sich diese Familie befand, betrifft heute noch viele Menschen in Kriegsgebieten bzw. als Flüchtlinge und Asylsuchende. Schreckliche Bilder hiervon flattern uns täglich via Fernsehen ins Wohnzimmer. Hier darf ich noch unserem Helferkreis Asyl danken, der sich in hervorragender Weise für die Integration dieser Menschen in Grosswallstadt bemüht.

Lassen Sie uns deshalb alle für eine friedvolle Welt einsetzen und arbeiten. Denn wenn es im kleinen Kreis der Familie oder im Ort nicht funktioniert, wie soll es dann in der großen Welt klappen.

Deshalb bedauere ich auch die Absage der CSU-Fraktion, nicht an der Weihnachtsfeier des Gremiums teilzunehmen, obwohl Gemeinderat Andreas Krist dafür appellierte. Dies ist nicht im Sinne der christlichen Tradition, der Nächstenliebe und sozialem Verhalten.

Feiern wir also Weihnachten als Fest des Friedens und lassen Sie uns auch auf einsame Menschen zugehen die gerade in der stillen Zeit besonders Hilfe bedürfen.

Danken möchte ich am Ende meiner Ausführungen allen Gemeinderäten/innen sowie den Mitarbeitern der Verwaltung, des Bauhofs und unserer Hausmeister für ihre im vergangenen Jahr geleistete Arbeit und ihrer Unterstützung zum Wohl unserer Gemeinde.

Ihnen allen, wünschen meine eine Frau und ich eine frohe und gesegnete Weihnacht und einen guten Start in ein gesundes neues Jahr 2025, sowie den kranken Mitbürgern eine schnelle

Genesung. Ihr Roland Eppig, 1. Bürgermeister

 

 

Weihnachtsansprache Fraktionssprecher der Freien Wähler Dr. Hardy Wenderoth, in der Weihnachtssitzung am 17.12.2024

 

Liebe Bürgerinnen und Bürger von Großwallstadt,
liebe Kolleginnen und Kollegen im Gemeinderat,
liebe Verwaltung, lieber Roland,

Weihnachten, das Fest, das mehr ist als Glanz und Lichter. Es ist der Moment, in dem wir innehalten, den hektischen Alltag für einen Augenblick hinter uns lassen und uns auf das Wesentliche besinnen. Wir freuen uns auf eine ruhige Zeit mit der Familie und genießen das tiefe Gefühl der Zusammengehörigkeit. Die schöne Weihnachtsbeleuchtung der Straßen, der Schmuck an Fenstern und Bäumen und der Glanz der Kerzen erinnern uns an die Hoffnung, die in dieser Zeit besonders spürbar ist. Doch es ist die Freude, die wir miteinander teilen, die Weihnachten zu einem Fest der Liebe und des Friedens macht. Es sind die kleinen Gesten, das Miteinander, das Lächeln, das wir schenken, das den wahren Sinn von Weihnachten ausmacht.

Viele Menschen auf der Welt können Weihnachten in diesem Jahr nicht in Frieden und Freude genießen, weil sie von den Schrecken des Krieges direkt betroffen sind. In der Ukraine, die seit Februar 2022 unter dem Angriffskrieg Russlands leidet, trifft der Winter die Bevölkerung erneut besonders hart. Angriffe auf die kritische Infrastruktur, wie Strom- und Heizungsnetze, haben viele Menschen von grundlegenden Versorgungsgütern abgeschnitten. Familien frieren in zerstörten Häusern oder Notunterkünften. Der Versuch, ein normales Leben zu führen, ist unmöglich, wenn Explosionen und der Verlust von Angehörigen den Alltag prägen.

Auch im Gazastreifen und im Libanon herrschen unvorstellbares Leid und menschliche Gräueltaten. Durch die Eskalation der Gewalt im Zuge der Kämpfe und Bombardierungen leiden Zivilisten unter zerstörten Wohngebieten, fehlender medizinischer Versorgung und dem Verlust ihrer Liebsten. Hier, wo die Schreie nach Frieden oft überhört werden, bleibt für viele kein Raum für Freude oder Besinnlichkeit.

In Syrien lässt die Befreiung von Teilen des Landes von der Herrschaft des Machthabers Baschar al-Assad Hoffnung schöpfen, die Folgen der jahrzehntelangen Diktatur sind immer noch allgegenwärtig. Die Spuren von Vertreibung, Zerstörung und Verlust lassen das Weihnachtsfest für viele Menschen nur wie einen fernen Traum erscheinen.

Die Kriege werden initiiert und unterhalten von narzisstischen Persönlichkeiten, um den eigenen Größenwahn und Machtanspruch zu präsentieren. Aggressionen, Konfrontationen und Drohungen gehören zum politischen Geschäft. Soldaten werden wie eine Ware in einem politischen Deal aus Nordkorea an Russland „ausgeliehen“, um ihr Leben an der Front in der Ukraine zu verlieren. Der Respekt vor dem Menschen als Individuum ist verloren gegangen. Aktion generiert Reaktion. Ein Ende erscheint schwierig.

„Die Definition von Wahnsinn ist, immer das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“ (Albert Einstein)

Ein Spiegelbild für die Wertigkeit des Menschen und den Umgang miteinander zeigte auch die amerikanische Präsidentschaftswahl. Im Wahlkampf warf man sich immer wieder Lügen und Intrigen vor, die Unzufriedenheit der Menschen in den USA, u. a. aufgrund der hohen Lebenshaltungskosten, nutzte Donald Trump, um mit einfachen Wahlslogans, Desinformationen und einer „Amerika-first-Strategie“ zum 47. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt zu werden. Trotz aller Kritik sollen und müssen wir demokratisch gewählte Präsidenten akzeptieren, respektieren und mit ihnen im Sinne des Weltfriedens gut und vertrauensvoll zusammenarbeiten.

Auf der Welt gab und gibt es vielfältige Herausforderungen wie den Klimawandel mit Sturzfluten, Überschwemmungen und Wirbelstürmen, aufgrund der weltweiten Krisen eine ausgeprägte Migration und wirtschaftliche Unsicherheit. Das Jahr 2024 war ereignisreich.

Die Qualität unserer Ziele bestimmt die Qualität unserer Zukunft. Unterschiedliche Meinungen in der Ampel-Koalition führten aufgrund mangelnder Kommunikation und Kompromissbereitschaft in einer Zeit der internationalen geopolitischen Imbalance mit einer Änderung der Weltpolitik und der Machtverhältnisse zum Zerwürfnis. Einen Tag, nachdem Donald Trump zum neuen amerikanischen Präsidenten gewählt worden war, kam es zum Bruch der aktuellen Ampelregierung, als Bundeskanzler Scholz Finanzminister Lindner entließ. In den folgenden Interviews und Pressemitteilungen erlebten wir eine Schlammschlacht auf offener Bühne, die in der Außenwirkung Deutschland und Europa schadet und schwächt. Eine zielorientierte, professionelle Kommunikation im Sinne unseres Landes sieht anders aus. Es bleibt zu hoffen, dass die politischen Ränder unseres Parteienspektrums davon nicht profitieren und am 23. Februar 2025 eine mutige, kommunikativ und strategisch geschickt agierende, mehrheitsfähige Koalition für unser Land gewählt werden wird.

 

Eine geschickte Kommunikation ist nicht nur ein Thema in der Weltpolitik, sondern auch im Miteinander im Gemeinderat. Ich möchte hier nicht noch einmal das Erreichte darlegen, dies haben wir bereits in der Weihnachtsrede des Bürgermeisters und der Kollegen gehört. Wichtig zu erwähnen ist jedoch, dass wir uns intensiv um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf bemüht haben, indem wir die Arbeiten am Neubau der KITA am Reichardshäuserhof auf die Zielgerade gebracht haben. Für die Garantie der gesetzlich geforderten Ganztagsbetreuung der Schulkinder laufen bereits die Planungen.

Auch die Investitionen in die Wasserversorgung sind in den letzten Zügen. Wir können durch unsere vorausschauenden Investitionen in die Infrastruktur eine hohe Facharztdichte, viele Arbeitsplätze durch Industrie, Handel und Gewerbe und optimale Einkaufsmöglichkeiten sichern und damit unsere Lebens- und Wohnqualität weiter verbessern.

In diesem Zusammenhang wurde unser Antrag „Lückenschluss“ von der Odenwaldstraße bis zum REWE-Markt nun zum Teil beschlossen. Wir hoffen, dass das Gesamtkonzept schnellstmöglich seine Umsetzung findet. Noch dringenden Gesprächsbedarf gibt es hinsichtlich der finanziellen Beteiligung bei der geforderten Erweiterung der Gemeinschaftskläranlage.

Optimierungswürdig ist allerdings auch die zeitliche und thematische Umsetzung gestellter Anträge, welche trotz mehrfachen Anfragens weiterhin offen sind, um nur einige Punkte zu nennen.

Wichtig ist uns jedoch am Ende des Jahres, einen kritischen Blick auf das Große und Ganze, auf die Art und Weise des Umgangs und die Kommunikation untereinander zu werfen.

„Es kommt nicht darauf an, mit dem Kopf durch die Wand zu rennen, sondern mit den Augen die Türe zu finden“, sagte Werner von Siemens hierzu einmal.

Unterschiedliche Meinungen und Perspektiven sind das Fundament der Demokratie und gerade deshalb brauchen wir die Fähigkeit zuzuhören und zu akzeptieren. Hierbei ist uns extrem wichtig zu betonen, dass man nicht einfach nur „dagegen“ sein sollte, weil ein Vorschlag von der anderen Seite bzw. einer anderen Fraktion kommt. Denken wir beispielsweise an das Sternenkindergrab, ein hochsensibles Thema, das uns alle betreffen kann und betroffene Eltern in der Trauerbewältigung unterstützt. Hier dürfen Parteigrenzen keine Rolle spielen, denn am Ende geht es nicht um Gewinnen oder Verlieren, sondern um das Wohl der Menschen in unserer Gemeinde. Dinge sind im Fluss, Entscheidungen können morgen anders sein als heute. Die gilt insbesondere auch für die Friedhofsgestaltung: Ein frühzeitiges Gesamtkonzept verhindert unserer Meinung nach eine über die kommenden Jahre dem jeweils aktuellen Bedarf der Bürger und der Gesellschaft angepasste schrittweise individuelle Gestaltung unter Berücksichtigung neuer und innovativer Ideen und Möglichkeiten.

In unseren Diskussionen gab es viele Momente, in denen der respektvolle Umgang miteinander verloren ging. Diskussionen wurden hitzig geführt und hatten nicht das Niveau, das wir uns gegenseitig schulden. Ein wutentbranntes Verlassen der Gemeinderatssitzung aus Frust über anders erwartete Ergebnisse oder Diskussionen sind Zeichen dafür, dass an der Resilienz und der Zusammenarbeit gearbeitet werden sollte. Aggressive Töne, respektloser Umgang gegenüber den Kolleginnen und Kollegen – egal, welcher Meinung wir sind – sollten hier keinen Platz haben. Der Bürgermeister, ebenso wie jeder einzelne von uns, verdient Respekt, weil wir alle letztendlich dasselbe Ziel verfolgen: Entscheidungen zu treffen, die unser Großwallstadt voranbringen. Wir machen uns die Entscheidungen nicht immer leicht, der demokratische Entscheidungsprozess ist oft ein langer und abendfüllender Weg, auf dem wir nicht immer alle dieselbe Richtung einschlagen. Es gab Mehrheitsentscheidungen, die uns auch nicht gefallen haben und welche wir vielleicht auch nicht mittragen wollten. Doch die Stärke der Demokratie liegt darin, auch diese Ergebnisse zu akzeptieren und dennoch gemeinsam weiter an unseren Zielen zu arbeiten.

Besonders schade ist es, dass die heutige Situation – das Fernbleiben einer Fraktion von der gemeinschaftlichen Weihnachtsfeier des Gemeinderats – ein Spiegel dessen ist, was uns beschäftigt: Kommunikation und Zusammenarbeit für unser Großwallstadt. Wir sind dafür gewählt, dass wir für unseren Ort gemeinsam Ziele erreichen, in Zusammenarbeit, auch bei unterschiedlichen Meinungen. Wir müssen gemeinsam Ziele definieren. Ein Ziel, das man nicht sieht, kann man nicht treffen. Diskussionen sind im Sinne der Angelegenheit, nie jedoch persönlich zu werten.

„Das Einzige, was uns aufhält, unsere Ambitionen für die Zukunft durchzusetzen, sind die Zweifel, die wir heute hegen“ (Roosevelt).

Am Ende des Jahres möchten wir uns bei den vielen Ehrenamtlichen in Sport und Kultur, unserer Freiwilligen Feuerwehr, dem Pfarrgemeinderat und den Mitgliedern des Seniorenbeirats herzlich für die geleistete Arbeit bedanken. Wir wünschen allen Mitbürgern, allen Kolleginnen und Kollegen im Gemeinderat, der Verwaltung und Dir, lieber Roland, ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest im Kreise der Familie und ein gutes neues Jahr 2025, vor allem Zufriedenheit und Gesundheit. Ohne diese erscheinen doch vermeintlich große Probleme in einem ganz anderen Licht. Mitbürgern, denen es aus gesundheitlichen oder anderen Gründen nicht so gut geht, wünschen wir baldige Besserung. Allen anderen Menschen auf der Welt wünschen wir Frieden.

Weihnachten steht vor der Tür, wir freuen uns auf besinnliche und ruhige Tage mit der Familie. Wir können die Zukunft, jeder für sich und einer für alle, beeinflussen. Wir müssen positiv denken und Veränderungen zulassen. Die afroamerikanische Literaturnobelpreisträgerin Toni Morrison sagte hierzu: „Wenn du fliegen willst, musst du die Sachen loslassen, die dich runterziehen.“

Frohe Weihnachten!

Dr. Hardy Wenderoth
für die Fraktion „Freie Wähler“: Nicole Scherger, Ralf Klement, Andreas Krist, Heinz-Felix Vogel, Reiner Völker

 

Sternenkindergrab

Sachverhalt:

Am 07. November 2023 stellte die Fraktion der Freien Wähler einen Antrag im Friedhof von Großwallstadt ein Sternenkindergrab zu errichten. Das Thema wurde erstmals in der Gemeinderatssitzung am 14. November angesprochen. Hier wurde von Gemeinderätin Nicole Scherger mitgeteilt,  dass sich einzelne Details noch der Abklärung befinden und ein detaillierte Vorstellung noch erfolgt.

In der Gemeinderatssitzung vom 20. Februar 2024 erfolgte dann die Detailvorstellung mit folgendem Antrag.

Antrag vom 31.01.2024 auf Errichtung eines Sternenkindergrab, Ergänzung zum Antrag vom 07.11.2023

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Roland Eppig,
sehr geehrte Damen und Herren des Gemeinderates,

hiermit stellt die Gemeinderatsfraktion Freie Wähler den Antrag ein Sternenkindergrab zu errichten, um betroffene Eltern in  der Trauerbewältigung untersützen zu können.

Zur Bezeichnung Sternenkind: Sternenkind nennt man verstorbene Kinder, die vor, während oder kurz nach der Geburt verstorben sind.

Heutzutage wird die Trauerbewältigung und Trauerarbeit als wichtiger elementarer Bestandteil der psychischen Verarbeitung beim Verlust eines Kindes gesehen. Hierbei hilft ein Ort zum Trauern.

Bezüglich der Bestattungsmöglichkeiten von Sternenkindern haben sich in den letzen Jahren Änderungen ergeben. Sehr früh besteht hier bereitrs eine Bestattungspflicht und die Eltern dürfen ihr Kind individuell bestatten. Viele Eltern sind mit dieser Stiouation in den schweren Stunden der Trauer überfordert. Durch die Wahl einer Bestattung in einem Sternenkindergrab können wir den Eltern helfen.

Ein perfekter Standort für das Sternenkindergrab ist der Streifen im neuen Friedhof vor den Bänken. Die vorhandenen Grabreihen können für die Bestattung der Sternenkinder genutzt werden. Dort könnte eine Stele mit Bodenplatte aufgestellt und der Untergrund in Form eines Sterns angelegt werden. Wir beantragen hierfür einen Betrag von 10.000 € in den Haushaltg einzustellen.

Im Vorfeld haben wir Kontakt mit einem Vorstandsmitglied des Vereins „Mein Sternenkind e. V. Miltenberg“ aufgenommen. Der Verein freut sich sehr, dass an die Sternenkinder gedacht wird. Vor Ort konnten wir uns auch bereits mit dem Bestattungsunternehmen Thomas Adrian austauschen.

Wir freuen uns, wenn unser Antrag großen Zuspruch im gesamten Gemeinderat fände.

Mit freundlichen Grüßen Fraktion Freie Wähler.

Möglicher Standort:

Als möglicher Standort wurde der Mittelstreifen vor den Stelen in Richtung des alten Friedhofsteils vorgschlagen.

 

 

 

 

Plan-Vorschlag:

Als Grundlage diente das Sternenkindergrab in Bad Endbach.

 

Der Gemeinderat beschloss mit 8:6 Stimmen, dass die Verwaltung ein Sternenkindergrab nach dem Muster von Bad Endbach umsetzt. Das Geld ist im nächsten Hauhalt einzustellen. Lediglich das Aussehen der  Stele sollte noch in einer gesonderten Sitzung festgelegt werden.

Nachdem am Dienstag, 11.06.2024 der Haushalt beschlossen wurde setzte die Gemeindeverwaltung den Bechluss mit der Planung um. Der Entwurf wurde dem Gemeinderat in der Sitzung am 23.07.2024 vorgelegt. Da die Kosten höher ausfielen, wie zunächst vermutet, wurde das Thema in die nächste Bauausschusssitzung verwiesen. Diese findet am 17. September statt.

Redaktionsbeitrag