In der Sitzung des Gemeinderates am Dienstag, 06.05.2014, 19.00 Uhr, konnte der Bürgermeister Roland Eppig fünf von sechs neuen Gemeinderäten begrüßen (siehe Begrüßungsrede). Vier neue Räte stellen die Freien Wähler. Es handelt sich hierbei um Ralf Klement, Heinz Felix Vogel, Nicole Scherger und Yvonne Adrian die aufgrund einer Erkrankung nicht an der ersten Sitzung teilnehmen konnte. Die Sitzung verlief so wie es sich die Fraktion erhofft hatte. Der zweite und dritte Bürgermeister sowie der Vorsitzende des Rechnungsprüfungsausschusses werden durch die Fraktion der Freien Wähler gestellt. Die Begründung siehe Rede des Fraktionssprecher Dr. Hardy Wenderoth.
Neue Gemeinderäte, Personen von links nach rechts:
Bürgermeister Roland Eppig (FW), Heinz Felix Vogel (Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses, FW), Andreas Krist (3. Bürgermeister, FW), Achim Markert (CSU) Nicole Scherger (FW), Ralf Klement (2. Bürgermeister, FW), Ellen Faust Schnabel (SPD).
Rede von Dr. Hardy Wenderoth
Werte Mitbürger, werte Zuhörer,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
lieber Roland, liebe Verwaltung,Großwallstadt ist politisch aktiv. Und zwar nicht nur wir 16 Gemeinderäte und der Bürgermeister, sondern jeder einzelne in unserer Gemeinde. Das zeigte die beachtenswerte Wahlbeteiligung von 76,22 %. Wir belegen bei einer durchschnittlichen Wahlbeteiligung im Landkreis Miltenberg von 63,59 % den 2. Rang von insgesamt 32 Gemeinden. Wir können also stolz sein.
Umso mehr freut uns gerade deshalb, dass die Fraktion der Freien Wähler 56,52 % der Wählerstimmen in Großwallstadt erreichten und unser Bürgermeister Roland Eppig mit 68,60 % souverän in seinem Amt bestätigt wurde. Bürgernähe und ein unbürokratisches Umsetzen vieler Wünsche unserer Mitbürger wurden honoriert.
Dies bekräftigt unsere Fraktion in der Arbeit, in ihren Ideen, in der Art und Weise des Diskutierens und des Umgangs miteinander, sowohl innerhalb des Gemeinderats, als auch im Gespräch mit unseren Bürgerinnen und Bürgern.
Die Fraktion der Freien Wähler möchte sich erneut bei unseren Mitbürgern für das entgegengebrachte Vertrauen sehr herzlich bedanken. Wir haben unseren Auftrag verstanden.
Reinhold Messner sagte einmal:
„Meine Kraft schöpfe ich aus meinen Ideen für die Zukunft, nicht aus den Leistungen, die hinter mir liegen.“Es gibt viel zu tun. Natürlich begrüßen wir die neue Geschäftsordnung und freuen uns über den wieder eingeführten, wichtigen Bauausschuss. Wir nehmen die Verantwortung an und möchten das Wahlergebnis in der Amtsvergabe des 2. und 3. Bürgermeisters gespiegelt sehen. Beide Kandidaten der FW gehören der stärksten Fraktion im Gemeinderat an und haben mehr Stimmen bekommen als der von der SPD unterstützte CSU-Bürgermeisterkandidat. Zudem genießen beide das volle Vertrauen des 1. Bürgermeisters.
Als Signal für eine hoffentlich gute und fruchtbare Zusammenarbeit würden wir gerne unseren Sitz im AMME und im Schulverband an die SPD abtreten.Vorschlag für den 2. Bürgermeister:
Ralf Klement
Ergänzende Begründung:
– schnelle, kurzfristige VerfügbarkeitVorschlag für den 3. Bürgermeister
Andreas Krist
Ergänzende Begründung:
– Erfahrungen in den letzten 6 Jahren in der Vertretung des Bürgermeisters erworben
– Bereits gute Arbeit als 3. Bgm. geleistetUnsere Fraktion würde sich über eine breite Zustimmung unserer Kandidaten als Spiegel des Wahlausgangs und damit des Wählervotums wünschen.
Unabhängig davon freuen wir uns – um den roten Faden meiner Weihnachtsrede aufzugreifen – auf einen kollegialen Umgang, ein faires Miteinander und Diskussionen auf Augenhöhe, ein Ausblenden persönlicher Angriffe und eine Orientierung an Fakten und Tatsachen.
Zudem wäre ein nettes Gespräch nach der Gemeinderatsitzung über Parteingrenzen hinweg bei einem guten Wein oder einem kühlen Bierchen im wahrsten Sinne des Wortes „erfrischend“.
Denn wie der bekannte ehemalige Formel-1-Pilot Mika Häkkinen mal gesagt hat:
„Du gewinnst nicht allein. Am Tag, an dem Du etwas anderes glaubst, fängst Du an zu verlieren“Vielen Dank!
Dr. Hardy Wenderoth
Fraktionssprecher Freie Wähler
Rede von Roland Eppig
Liebe Kolleginnen und Kollegen, werte Zuhörer, sehr geehrte Damen und Herren,
ich darf Sie heute alle zur konstituierenden Sitzung des Gemeinderates für die Legislaturperiode vom 01. Mai 2014 bis zum 30. April 2020, hier im Sitzungssaal recht herzlich begrüßen.
Wenn wir uns fragen, worin der besondere Reiz der Kommunalpolitik liegt, würden sich ganz unterschiedliche Antworten ergeben. Es kommt immer darauf an, aus welchem Blickwinkel man eine solche Frage betrachtet. Hier gibt es zwei Sichtweisen,
1. aus der Sicht des Wählers und
2. von Seiten des oder der Gewählten.
In Grosswallstadt jedenfalls stellt sich die Frage nicht, ob der Wähler in einer kommunalpolitischen Tätigkeit keinen besonderen Reiz sieht. Alle Gruppierungen konnten auf sehr gute Kandidatinnen bzw. Kandidaten zurückgreifen. Nur so ist die hohe Wahlbeteiligung gegenüber anderen Kommunen zu erklären. Deshalb gilt hier unser Dank allen Wählerinnen und Wählern die sich Zeit für den Gang zur Urne bzw. zur Briefwahl genommen haben.
Aus Sicht der Gewählten wird jeder seine individuellen Gründe für sein Engagement und das Werben um das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in einem kommunalen Gremium haben.
An erster Stelle dürfte aber die Motivation stehen, seine Bereitschaft, seine Fähigkeiten, Erfahrungen und sein Wissen zum Wohl der Gemeinschaft einzusetzen.
Unser gemeinsames Ziel ist es sicherlich, die Gestaltungsmöglichkeiten wahrzunehmen, um unsere Heimatgemeinde nach den jeweiligen Vorstellungen fit für die Zukunft zu machen und ein lebens- und liebenswertes Grosswallstadt zu gestalten.Der Reiz der Kommunalpolitik liegt gegenüber der sogenannten großen Politik darin, unmittelbar für seinen Lebensbereich zu wirken, da die Umsetzung gefasster Beschlüsse dort sehr viel sichtbarer wird, als in anderen Bereichen. Der Kontakt zu den Wählern ist in der Kommunalpolitik direkter, allerdings ist auch die demokratische Kontrolle durch den Bürger stärker spürbar.
In unserem Gemeinderat gibt es drei unterschiedliche Gruppierungen. Hier sollte der Mannschaftsgedanke zum Wohl des Bürgers im Vordergrund stehen. Auch wenn manchmal unterschiedliche Auffassungen voll zum Tragen kommen sollten und dies zu streitbaren Diskussionen führt, darf man eines nicht vergessen: Der persönliche Umgang untereinander sollte immer von gegenseitigem Respekt, Achtung und Wertschätzung des Gegenübers und dessen eventuell anderer Auffassung maßgebend geprägt sein.
Wenn wir uns die Weisheit „Suchet der Gemeinde Bestes“ vor Augen halten und auch danach handeln, wird sich dies positiv auf das Klima im Rat und in unserer Gemeinde auswirken.
Vor allem wird es dem Bürger begreiflich, dass Kommunalpolitik nicht abgehoben im Rathaus – und möglicherweise, wie hin und wieder behauptet wird, am Bürger vorbei – gemacht wird.
Schließen möchte ich meine Rede mit zwei Zitaten des außergewöhnlichen Managers und Erfinders Henry Ford. Wird diese der neue Rat beachten, wird dessen Arbeit zum Wohl der Gemeinde richtig erfolgreich werden.
Herr Ford bemerkte zum einen treffend:
„Das Geheimnis des Erfolgs ist, den Standpunkt des anderen zu verstehen.“
und zum anderen:
„Der Erfolg besteht darin, dass man genau die Fähigkeit hat, die im Moment gefragt sind.“