Hinweis:
Es ist normalerweise nicht in unserem Sinn auf Leserbriefe zu reagieren. Unsere Politik bezieht sich auf Entscheidungen die man anhand von Fakten trifft. Der Leserbrief vom 05.07.2017 mit dem Titel
„Totengräber der Weinfeste“
kann jedoch nicht unkommentiert bleiben. Zum wiederholten Male hat der gleiche Leserbriefschreiber sich ans Main Echo gewandt und nicht haltbare Polemik verbreitet.
Die Fraktion welche in dem Brief in ihrer Gesamtheit angegriffen wurde hat sich mit einem Schreiben (siehe Beitrag) an die Redaktion des Main Echo gewandt.
Der Inhalt unserer Antwort auf den Leserbrief wurde als Pressemitteilung in der Ausgabe des Main Echo vom 12.07.17 veröffentlicht.
Wir danken der Redaktion des Main Echo für die Veröffentlichung des Inhalts des Schreibens.
Hiermit ist es dem Leser möglich beide Seiten in seine Meinungsbildung einzubeziehen.
Der Leserbrief des Großwallstädter Bürgers wurde von uns schon nach seiner Veröffentlichung im Main Echo einem Faktencheck unterzogen. Dieser Check wurde am 05.07.2017 auf unserer Homepage veröffentlicht. Die Inhalte des Briefes sind im Faktencheck ganz klar durchgefallen. Es ist verwunderlich, dass Bürger solche Briefe schreiben die eigentlich die „Freien Wähler“ treffen sollen, aber damit nur erreichen, unsere Gemeinde in ein sogenanntes „schlechtes Licht“ zu rücken.
Lesen Sie bitte die komplette Antwort unseres Fraktionssprechers Herrn Dr. Hardy Wenderoth für die gesamte Fraktion.
Arroganz verwechselt mit der eigenen Ignoranz
Zum Leserbrief in der Ausgabe vom 05.07.2017 „Totengräber der Weinfeste“
Die Ausführungen von Herrn Wengerter in dem Leserbrief vom 04.07.2017 überraschen uns in der Polemik und Wortwahl nicht, nutzt er doch immer wieder die Medien, um die eigene gut funktionierende Gemeinde regional ins falsche Licht zu stellen. Die in dem Leserbrief geäußerten öffentlichen Falschaussagen bedürfen allerdings einer Richtigstellung.
Seit etlichen Jahren nun wird das Thema Wasser in Großwallstadt diskutiert. Für die Auswahl an geeigneten Brunnenstandorten hat sich der Gemeinderat von einem Ingenieurbüro sowie von zwei unabhängigen, promovierten Hydrogeologen beraten lassen.
Nachdem sich der Gemeinderat einstimmig für die Planung und Durchführung der Brunnenstandorte durch den Hydrogeologen Dr. Hanauer entschieden hatte, wurden entsprechende Probebohrungen durchgeführt. Nach Erhalt und Auswertung der wissenschaftlich erhobenen Ergebnisse entschieden wir im Gremium erneut, die Ergebnisse und weitere Vorgehensweise durch den Hydrogeologen Dr. Reiländer überprüfen zu lassen. Herr Dr. Reiländer ist ein von der IHK Bayreuth öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Wassergewinnung und Grundwasserschutz und in seiner Funktion somit zur Objektivität verpflichtet.
In dem von ihm erstellten Gutachten wurde die Planung der weiteren möglichen Brunnenstandorte und Durchführung der Bohrung – wie von Dr. Hanauer vorgeschlagen – uneingeschränkt bestätigt und befürwortet. „Wasser muss nun einmal dort erschlossen werden, wo es vorhanden ist“, so der Gerichtsgutachter.
Mehrfach stellten die Hydrogeologen die Ergebnisse von Probebohrungen vor, erklärten die geologischen Zusammenhänge u.a. anhand schematischer Zeichnungen und gaben klare Empfehlungen für die weitere Vorgehensweise. In zahllosen öffentlichen Gemeinderatssitzungen wurden seitens der Experten immer wieder die gleichen Fragen ausführlich und erschöpfend beantwortet. Es wurde u.a. detailliert und eingehend erklärt, warum andere, vorgeschlagene Brunnenstandorte ungeeignet sind und der Brunnen III nicht schützbar ist. Trotzdem werden von Herrn Wengerter alte, bereits widerlegte Aussagen für den Brunnen III und die weiteren Brunnenstandorte angeführt; möglicherweise ist dies darin begründet, dass Herr Wengerter bei diesen Vorträgen in den Gemeinderatsitzungen gar nicht anwesend war. Einleuchtend ist, dass man den Nachweis von Dieselspuren in einem Bohrkern – auch mit der größten Expertise – nicht vorhersehen konnte, da sich dies dem wissenschaftlichen Einfluss entzieht und der Kategorie „Zufall“ zuzuordnen ist.
Es hat somit nichts mit Arroganz zu tun, wenn die Fraktion der Freien Wähler die Auswahl der möglichen Brunnenstandorte auf Grundlage von Gutachten des Büros Brandt-Gerdes-Sitzmann (Umweltplanung Darmstadt für das Wasservorbehaltsgebiet Freistaat Bayern), des Hydrogeologischen Büros Dr. Bernd Hanauer und der Überprüfung durch den Gerichtssachverständigen Dr. Reiländer vom Hydrogeologischen Institut Neunkirchen, stützt.
Es zeugt vielmehr von Ignoranz seitens Herrn Wengerter, dessen Fraktion vor einiger Zeit erneut die Expertenmeinung anzweifelte und stattdessen einen Wünschelrutengänger engagieren wollte (Main-Echo Ausgabe v. 04.05.2017/S. 18, „Wasserversorgung erhitzt Gemüter“).
Von einem ehemaligen Richter würden wir erwarten, dass man Meinungen und Empfehlungen von Gutachtern deutlich mehr Beachtung schenkt. Man könnte aber auch den Eindruck gewinnen, dass dieses Thema ganz bewusst am Köcheln gehalten wird, um Stimmung gegen Bürgermeister Eppig und die Fraktion der Freien Wähler zu machen.
Wir alle sind Großwallstädter, lieben unser Weinfest, die Behauptung, wir seien „Totengräber der Weinfeste“ entbehrt jeglicher Grundlage und spricht nicht gerade für einen gesegneten Wortschatz von Herrn Wengerter, der selbst Winzer ist und sich im Übrigen seit Jahren nicht am Weinfest beteiligt.
Um zukünftig die notwendigen, fundierten Informationen zu bekommen, laden wir Herrn Wengerter sehr herzlich zu den monatlichen Gemeinderatsitzungen, welche immer Dienstags um 19:30 Uhr im Sitzungsaal des Rathauses stattfinden, ein.
Allerdings nur als Zuschauer, denn die Tätigkeit als Gemeinderat trauten ihm die Großwallstädter Bürger in der Gemeinderatswahl 2014 mit nur 1,73% der Wählerstimmen nicht zu.
Gemeinderatsfraktion FW Großwallstadt.
Yvonne Adrian-Stanzel, Ralf Klement, Andreas Krist, Maria Pilzweger, Sigi Roch, Nicole Scherger, Dr. Hardy Wenderoth, Heinz Felix Vogel, Reiner Völker