Stenogramm zu Wasserersatzversorgung durch Brunnen V und VI

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Was jeder wissen sollte!

Zu jedem Trinkwasserbrunnen gehört ein genehmigtes Wasserschutzgebiet.

Vorgeschichte:

Auszug aus der  öffentliche Sitzung des Gemeinderates  vom  Dienstag, 26.07.2005, Seite  424.

4. Gesamtwasserversorgungskonzept

a) Vorschlag der Verwaltung unter Bürgermeister Reinhold Köhler

Von Burkard Englert wurde folgendes vorgetragen:

  1. Kurzfristig ist erklärtes Ziel mit einem 2. Tiefbrunnen im südlichen Teil der Erkundungsmaßnahme Großwallstadt des Bayer. Landesamtes für Wasserwirtschaft die dringend notwendige Versorgungssicherheit für die Bevölkerung und auch Gewerbe + Industrie (so auch für den Großabnehmer CIBA Vision) zu schaffen.

Auszug aus der  öffentlichen Sitzung des Gemeinderates vom  Dienstag, 26.07.2005,  Seite  425.

4. Aus heutiger Sicht ergäbe sich eine optimale Wasserversorgung u.a. in Bezug auf Versorgungssicherheit und Schutz der Wasserversorgung mit 2 Tiefbrunnen im Bereich zwischen B 469 und Gemeindewald und den jetzigen Brunnen als sog. Notbrunnen im Bereich „Wellenhäuschen“.

Bürgermeister Reinhold Köhler ergänzte diese Ausführung mit dem Hinweis, dass ein zweiter Tiefbrunnen zur Versorgungssicherheit unbedingt erforderlich ist.

Außerdem hätte man damit auch die Chance, dass das bestehende Wasserschutzgebiet weiterhin nicht in den Ortsbereich erweitert werden müsse und evtl. an der MIL 29 bzw. den Kleingärten enden könne. [Der letzte Satz ist durch die Aufhebung des Wasserschutzgebietes nicht mehr relevant – siehe Problemstellung]

Ende des Auszugs

Dieses Ziel wird seither von der Verwaltung mit Unterstützung des Wasserwirtschaftsamtes und des Landratsamtes verfolgt.

Folgende Vorgaben der Behörden und des Gemeinderates mussten dabei beachtet werden:

  1. Keine Beeinträchtigung des ausgewiesenen Landwirtschaftskorridors.
  2. Keine Beeinträchtigung des Weinbergs Lützeltal, der Baumschule Helmstetter und des Weingut Gunther.
  3. Möglichst kleines Wasserschutzgebiet um die Landwirtschaft nicht zu stark einzuschränken, was bei zwei gleich großen Schutzgebieten der  Fall wäre.
  4. Ergiebigkeit des Brunnens sollte 29,5 Liter die Sekunde erreichen.
  5. Bohrung im Wasservorbehaltsgebiet des Freistaates Bayern
  6. Wasserschutzgebiet in der Gemarkung Großwallstadt
  7. Die Kiesgrube Kunkel darf nicht im Einzugsbereich des Brunnen liegen.

Problemstellung lautete also:

Wie kann die Gemeinde mit der Ersatzwasserversorgung diese Vorgaben schnellst möglich erfüllen?

Die Lösung musste schnell erfolgen, da das Landratsamt das Wasserschutzgebiet für unseren Brunnen III aufgehoben hat.

Grund:
Der Wasserzustrom des Brunnen III verläuft leider unter der B 469 durch. Deshalb stuften das Wasserwirtschaftsamt und das Landratsamt das Gefährdungspotentials des Schutzgebietes und des dazugehörigen Brunnen III, durch einen Unfall auf der viel befahrenen Bundesstraße so hoch ein,  dass der Brunnen als  nicht mehr mehr schützbar gilt. Ebenfalls zum Gefährdungspotential zählten laut Behörden die das Schutzgebiet eingrenzenden Kreisstraßen MIL 38 und MIL 29.

Lösungsansatz:

Der in der Sitzung vom 26.05.2007 genannte zweite Brunnen zwischen Landwirtschaftsweg und Waldrand.

Mit dem Wasserwirtschaftsamt, unserem für die Erschließung beauftragten Büro und dem Landratsamt wurde die Bohrstelle für den neuen Brunnen V festgelegt. Dieser Standort wurde ausgesucht, da in der Nähe eine Grundwassermessstelle des Wasserwirtschaftsamtes liegt. Diese befindet sich in einer Tiefe von 60 Metern und ließ laut Hochrechnungen darauf schließen, dass die gewünschte Förderrate von 29,5 Litern die Sekunde erreicht werden kann. Leider konnte die Messtelle nicht zu einem Brunnen ausgebaut werden, das sonst der Weinberg Lützeltal und das Weingut Gunther in  die auszuweisende Schutzzone gefallen wären. Man hätte also die Vorgaben der oben genannten Parameter nicht einhalten können.

Der mögliche neue Brunnenstandort wurde nach Auswertung aller vorhandener Daten und des dazugehörigen Schutzgebietes, welches unbedingt benötigt wird und unter Einhaltung aller gewünschten Parameter wie folgt festgelegt.

Im Süden: Grenze zum Landwirtschaftskorridor

Im Norden: Zufahrtsstraße Weinbeg Lützeltal.

Im Osten: Landwirtschaftsverbindungsstraße nach Niedernberg und Großostheim.

Im Westen: Wald

Erklärtes Ziel:

Der neue Brunnen sollte zu 20 % in die Wasserversorgung integriert werden damit man diesen, falls benötigt, sofort in der Förderrate hochfahren kann. Die Wasserentnahme wurde um das Wasserschutzgebiet gemäß Vorgaben klein zu halten auf 150.000 m³ begrenzt. Somit konnten alle gewünschten Forderungen bezüglich der Einschränkungen erfüllt werden. Der neue Brunnen hätte im Schadenfall, aufgrund des absichtlich klein gehaltenen Wasserschutzgebietes, möglichst wenig Einschränkung für die Landandwirtschaft bedeutet und den Hauptbrunnen für 100 Tage ersetzen können. Ein Pumpenwechsel dauert in der Regel zwei Werktage. Also aus Sicht der Verwaltung auch bei einer größeren Reparatur keine Gefahr für  die Versorgungssicherheit und möglichst wenig Einschränkung der Landwirtschaft aufgrund eines kleinen Schutzgebietes.

Weshalb wurde nicht im Wald gebohrt?

Aufgrund von vorhandenen Messtellen und der Wasserscheide im Westen (Zulauf des Wassers Richtung Mömling) und im Osten (Zulauf Richtung Main) wäre die geforderte Ergiebigkeit auch bei einem Tiefbrunnen nicht vorhanden gewesen. Die Experten vom Wasserwirtschaftsamt und von unserem beauftragten Büro haben von einer Bohrung im Wald abgeraten. Die Gefahr von Fehlbohrungen sei zu hoch. Die Kosten einer Brunnenbohrung im Wald würden ca. 100.000 € betragen. Es sind aber immer mehrere Bohrungen wie z. B. Wasserzulauferkundungen nötig. Sollte man dennoch auf Wasser stoßen müsste man sich mit einer Förderrate von 5 Litern (sehr wahrscheinlich) bis max. 10 Litern (erfahrungsgemäß nicht erreichbar, wäre aber Lottogewinn) die Sekunde zufrieden geben. Man bräuchte also im Erfolgsfall, bei einem best anzunehmenden Fund (und dies drei Mal, es werden ja 29, 5 l die Sekunde benötigt), drei Brunnen. In die oben genannten Kosten für die eigentliche Brunnenbohrung sind Zustromfesstellbohrungen sowie mögliche Fehlbohrungen noch nicht eingerechnet.  Also alles in allem ein mögliches Desaster für den Verbraucher (Gebührenzahler) der dies über den Wasserpreis finanzieren muss.

Grund: Je weiter man sich der Wasserscheide nähert, um so weniger Wasser ist vorhanden. Dieses läuft wie jeder weiß, bergab ins Tal.

Ein weiterer Grund: Der Weinberg Lützeltal und einige Waldhäuschen. Diese wären in die künftige Schutzzone gefallen. Die selbst gesetzten Vorgaben wären verfehlt.  Zu welchen Auseinandersetzungen dies führen kann, zeigt das Stichwort „Dixie-Klo“, welches in der Presse ausführlich behandelt wurde.

Derzeitiger Stand:

Da der geplante Brunnen V,  nur 17,5 Liter Förderrate die Sekunde erreichte, wurde in Abstimmung mit den Behörden ein Brunnen VI im gleichen Schutzgebiet niedergebracht. Dieser brachte ebenfalls eine Ergiebigkeit von mindestens 18,5 l die Sekunde. Beide möglichen Brunnen wären also  ausreichend um die in der Planvorgabe benötigten 29,5 Liter die Sekunde bei Einhaltung der gesetzten Ziele zu erreichen.

Bei den Erkundungsbohrungen zu Brunnen VI wurde ein Altölschaden, welcher vermutlich aus dem III Reich stammt, gefunden. Aus genanntem Grund wird jetzt noch ein 200 Tage dauernder Langzeitpumpversuch  durchgeführt. Sollte dieser Pumpversuch alle bisher vorliegenden  Ergebnisse bestätigen, dürfte laut unserem Büro eine Erschließung der beiden Anlagen nichts mehr im Wege stehen. Es wurden bisher weder in den  Wasserproben des Brunnen V und  VI  Kohlenwasserstoffe aus dem Schaden nachgewiesen. Alle Befunde lagen unter der Nachweisgrenze.

Flurfunkgerüchte:

1. Auf einem Brunnenstandort im Wald hätte der gefundene Mineralölschaden keinen Einfluss.
Falsch:
Aufgrund der Bohrtiefe im Wald würde der Fundort des Mineralkohlewasserschadens im Einzugsbereich eines möglichen Brunnentrichters liegen.

2. Ein Tiefbrunnen besitzt eine bessere Wasserqualität.
Falsch: Es gibt nur eine Wasserqualität. Die Tiefe des Brunnens ist nicht davon nicht ausschlaggebend. Auf diese hat die Erdoberfläche Einfluss. Wie wird das Wasser oder mögliche Schadstoffe gefiltert. Die Stadt Augsburg bezieht ihr Wasser überwiegend aus Brunnen mit einer Tiefe von 10 Metern. Das Wasser hat eine ausgezeichnete Qualität. Mögliche Bunnen V und VI würden ihr Wasser aus einer Tiefe von ca. 35 bis 40 Metern ziehen.

Bitte lassen Sie sich nicht von Gerüchten zu diesem Thema verleiten. Besuchen Sie die öffentlichen Gemeinderatssitzungen zu diesem Thema. Hier wird immer alles ausführlich erläutert.

Roland Eppig (Vorsitzender)

Weihnachtsrede 1.Bürgermeister

Rede im Gemeinderat am Dienstag, 16.12.2014

Werte Gemeinderatskolleginnen und Kollegen, liebe Zuhörer,

das Jahr neigt sich mit großen Schritten dem Ende und mit Weihnachten steht unser schönstes Fest vor der Tür. Es bringt Licht in die dunkelste Zeit des Jahres. Aber es soll nicht nur äußerlich hell werden, sondern auch in unseren Herzen.

Nicht nur deshalb ist Weihnachten – die stille, heilige Nacht –  eine Zeit der Besinnung. Zur Vorbereitung treffen wir uns gerne mit Freunden und die langen  Winterabende verbringen wir am liebsten im Kreis der  Familie. Man nutzt die Gelegenheit um zur Ruhe zu kommen und die Hektik unseres Alltags weicht für einen kurzen Moment der angenehmen Ruhe dieser weihnachtlichen Tage. Wir haben jetzt oftmals auch die Zeit, uns an die zurückliegenden Monate zu erinnern Fehler zu erkennen, Lehren daraus zu ziehen und daraus Kraft für das neue Jahr zu schöpfen.

Eine sehr wichtige Erkenntnis des abgelaufenen Jahres ist die Erfahrung, dass sich unsere Bürgerinnen und Bürger nicht nur an Weihnachten, der stillen Zeit, nach Ruhe und Frieden  sehnen, sondern sich dies auch für unsere Arbeit während des Jahres im Gremium wünschen. Ging es anfangs des Jahres im Gremium oftmals noch etwas unruhiger zu brachte die Kommunalwahl das Gremium in ruhigeres Fahrwasser. Negativschlagzeilen in der Presse, welche die sehr gute Arbeit unseres Gremiums überspielten, blieben unseren Bürgerinnen und Bürgern dadurch erspart.

Blickt man objektiv zurück haben wir, werte Kolleginnen und Kollegen, Großwallstadt auch in diesem Jahr wieder ein großes Stück nach vorne gebracht und die Attraktivität unserer Heimatgemeinde, welche uns sehr am Herzen liegt gesteigert.

Wir trafen uns seit Mai zu zehn Gemeinderatsitzungen und sieben  Ausschusssitzungen. In diesen wurden richtungsweisende Beschlüsse gefasst welche unsere Gemeinde fit für die Zukunft machen. Immerhin sind wir eine Gemeinde der drei Gemeinden im Kreis, welcher trotz des sogenannten demographischen Wandels, noch ein Wachstum in wirtschaftlicher Sicht und eine gesunde Steigerung der Einwohnerzahl vorausgesagt wird.

Lassen Sie mich aufgrund der Vielzahl unserer Entscheidungen aber nur auf die wichtigen Dinge eingehen.

Unsere gute, gemeinsame Arbeit im Rat, welche die Rahmenbedingungen für die Zukunftsperspektive unserer Gemeinde festlegt, führte zu insgesamt  neunzehn Bauanträgen im privaten Wohnbausektor. Im Gewerbebereich wurden fünfzehn Eingaben befürwortet. Des Weiteren passierten das Gremium zwei Gesuche für Nebengebäude wie Garagen und sechzehn sonstige Anträge. Diese beziehen sich auf Abbruch von alten Scheunen oder den  Bau von Gartenhäuschen.

Damit diese Dynamik, gemeint ist die Bauaktivität, nicht verloren geht haben wir im Rahmen der Innerortsverdichtung auf dem  Gelände „Hinter der „Alten Schule“ acht Bauplätze geschaffen. Eine kurze Verzögerung trat hier jedoch durch archäologische Grabungsarbeiten ein. Diese sind abgeschlossen. Der Straßenbau beginnt im Februar. Somit können hier im nächsten Jahr acht junge Familien eine neue Heimat finden. Elf neue Bauplätze sollen jetzt im Rahmen eines gesunden Einwohnerwachstums im Baugebiet „Am Wellenhäuschen“ entstehen. Im Rat ist man sich einig, dass bei möglichen Erweiterungen nur so viel Fläche der Natur weggenommen werden darf wie Nachfrage besteht. Bei Neuausweisungen von Flächen ist immer auch die Möglichkeit zu prüfen ob eine Ortskernverdichtung in Betracht kommt. Grundvoraussetzung für beides ist aber immer, dass die Gemeinde in den Besitz der Flächen kommt. Damit wird ein  jahrzehntelanges brach liegen von nutzbaren Grundstücken vermieden.

Parallel zu unseren Anstrengungen durch Schaffung von  Bauflächen Familien im Ort zu halten oder zum Zuzug zu bewegen ist der Ausbau unserer Kinderbetreuungseinrichtungen. Konnten wir in diesem Jahr schon das Gebäude unserer viergruppige Krippeneinrichtung einweihen und in Betrieb nehmen, waren Eltern und Kinder dennoch vor eine Geduldsprobe gestellt. Die Umgestaltung der Außenanlagen forderte ihren Tribut. Es stand wenig Spielfläche zur Verfügung. Die Arbeiten gehen jetzt dem Ende zu und ab Frühjahr kann von unseren Kindern das gesamte Areal genutzt werden. Für das entgegengebrachte Verständnis für Behinderungen beim Umbau möchte ich mich hier noch einmal herzlich bei den Eltern und Kindern bedanken.

Der Ausbau unserer Hortbetreuung im Gebäude unserer Kardinal-Döpfner-Schule, der Anbau der Mensa und Neubau des Physik und Chemieraums für unsere Mittelschule sind im vollen Gang und werden unseren Kindern ab dem neuen Schuljahr zur Verfügung stehen. Dies sind alles zukunftsweisende Investitionen auf die unsere Bürger und wir im Rat stolz sein können.

Eine weitere Umbaumaßnahme nähert sich auch dem Ende. Der Umbau der „Alten Schule“ als Vereins-. Jugend- und Kulturhaus. Hier können schon im Dezember die ersten Räume bezogen werden. Dies wird von den Vereinen schon sehnlichst erwartet. Auch für den Dachausbau welcher uns längere Zeit beschäftigte liegen schon viele Anfragen für eine Anmietung vor.

Sehr viel Zeit haben wir auch mit Entscheidungen für den Erhalt unseres Gewerbestandortes verbracht. Hierzu gehören die Sicherung der Wasserversorgung durch Brunnen V und VI, die Planungen zur Erweiterung des Feuerwehrhauses und die Änderung von Bebauungsplänen. Denn nur wer den Gewerbetreibenden die richtigen Rahmenbedingungen bietet kann sicher sein, dass kein Standort verlegt wird bzw. Neuansiedlungen erfolgen.

Im Jahr 2008 wurde durch uns die richtige Entscheidung für ein  schnelles Internet gefällt. Damals war das technisch machbare DSL bis 16.000. Diese Geschwindigkeiten sind heute überholt. Deshalb haben wir uns zwischenzeitlich ein neues Maßnahmenprogramm entschieden. Zwar hat die Telekom in vielen Teilen des Ortsgebietes aufgerüstet und erst DSL bis 50.000 und danach DSL bis 100.000 frei geschaltet. Diese Teilversorgung ist uns aber nicht genug. Wir im Rat wollen, dass unsere Bürger und Gewerbetreibenden die Möglichkeit haben, flächendeckend DSL bis 100.000 zu empfangen. Jeder kann dann selbst entscheiden, welche Geschwindigkeit für ihn die „Beste“ bzw. richtige ist und abgerufen wird. Derzeit laufen die Ausbauplanungen und wir hoffen, dass wir die Maßnahme im nächsten Jahr abschließen können.

Sie sehen also verehrte Kolleginnen und Kollegen, was im ablaufenden Jahr von uns  zum Wohl unserer Bürger verabschiedet bzw. auf den Weg gebracht wurde. Die vielen gleichzeitig abzuwickelnden Maßnahmen haben auch die Verwaltung, den Bauhof und die Hausmeister an die Grenze der Belastbarkeit gebracht. Deshalb auch hier einmal herzlichen Dank den Mitarbeitern.

Am Jahresende gilt es aber vor allem auch unseren „Ehren- und Hauptamtlichen“ für die gute Zusammenarbeit und ihre Arbeit in Vereinen, Organisationen und Verbänden zu danken. Hierzu zählen neben den Vereinsvorsitzenden und Verbandsvorständen mit Ihren ehrenamtlichen Helfern auch unsere Schul- und Kindergartenleitungen und die seelsorgerische Betreuung unserer Pfarreien durch Herrn Pfarrer Ernst Haas und Frau Pfarrerin Barbara Nicole.

Die vielen sportlichen Erfolge in und durch Vereine, ein intaktes Ortsgeschehen wie Kulturveranstaltungen, Ferienspiele sowie unsere erfolgreichen Märkte, sind nur durch die Arbeit der „Verantwortlichen“ im Hintergrund möglich. Dies wird leider in der heutigen Zeit von vielen Menschen nicht mehr erkannt bzw. geschätzt. Es ist selbstverständlich auf solche Angebote und Training zurückzugreifen. Es ist ja da.  Hier wünsche ich mir persönlich ein Umdenken und Unterstützung dieser Arbeit.

Zuletzt möchte ich dem Gremium, also Euch lieben Kolleginnen und Kollegen für die gute Zusammenarbeit im zur Neige gehenden Jahr 2014 danken und uns für das Jahr 2015 gute Entscheidungen wünschen. Dabei sollten wir immer die Worte des indischen Politikers  Jawaharal Pandit Nehru beachten die einen sehr tief gehenden Sinn haben.

Die Vernunft spricht leise
deshalb
wird sie oft nicht gehört.

In diesem Sinne wünsche ich Euch allen und natürlich unseren Zuhörern  ein friedvolles und gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Start ins „neue Jahr“ verbunden mit Gottes Segen, Gesundheit und Glück

Ihr
Roland Eppig
1. Bürgermeister

Weihnachtsrede des Fraktionssprecher Dr. Hardy Wenderoth

Weihnachtsrede 2014 in der Gemeinderatssitzung
am Dienstag, 16.12.2014

 Liebe Bürger von Großwallstadt, liebe Kolleginnen und Kollegen im Gemeinderat, liebe Verwaltung, lieber Roland,

 Weihnachten steht vor der Türe. Überall wird festlich geschmückt und aus den Häusern ertönen Kinderstimmen, die sich über das gemeinsame Backen von Weihnachtsplätzchen freuen. Es riecht köstlich. Man reduziert den Terminkalender, freut sich auf die erholsamen Tage und selbst der Kauf und das Schmücken des Weihnachtsbaums wird zum Event. Begleitet von Weihnachtsliedern und Glühwein erhellen die Kerzen des Baums den Raum und spiegeln sich in den Augen der Kinder.

Wir sollten allerdings nicht vergessen, dass die Weihnachtskerzen an unseren Fenstern auch in die Dunkelheit scheinen: Kriege, Gräueltaten, Massaker, die den Menschen in Syrien, im Irak, in der Ukraine und in Teilen Afrikas unfassbares Leid und das Leben auf dieser Welt in die totale Unruhe bringen – ein Geheimnis, dessen Grund wir niemals verstehen werden. In diesem Zusammenhang möchte ich gerne Goethe zitieren, der einmal gesagt hat:

„Das Denken ist zwar allen Menschen erlaubt, aber vielen bleibt es erspart“.

Bald werden die Glocken zur Christmette läuten. Danach verbringen wir mit unseren Familien besinnliche und schöne Weihnachtfeiertage. Die Hast und Unruhe des Alltags ist verflogen. Wir sammeln Energie. Für Neues. Für Gutes. Sozusagen ein Formatieren der eigenen Festplatte. Also ist Weihnachten vielleicht sogar eine Art Therapie? Jedenfalls ist es ein Gesamtkonzept. Klingt gut. Also:

 „Ein Gesamtkonzept. Weihnachten.“

 Dieses Wort haben wir in den letzten Jahren im Gemeinderat schon oft gehört. Oft wurde über sinnvolle Ziele sehr zeitintensiv diskutiert. Das Wort „Gesamtkonzept“ wurde zunehmend in einem ironischen Zusammenhang verwendet.

Das Konzept, oder der „Rote Faden“, der in unseren Entscheidungen immer erkennbar war, wurde dann Mitte des Jahres 2014 Wert geschätzt, indem unsere Bürger bei der Gemeinderatwahl eine neue Mehrheit gebildet, somit den bisherigen politische Weg unterstützt und die Verantwortungen neu verteilt haben. Der Bürgermeister wurde zudem klar bestätigt. Wir konnten nun in deutlich ruhigeren, emotional entspannten Gemeinderatsitzungen gemeinsam viele Ziele auf den Weg bringen oder gar umsetzen.

Ziele, wie die Steigerung der Attraktivität unserer Gemeinde konnten wir durch Schaffung neuer attraktiver Bauplätze – sowohl durch Ausweisung neuer Baugebiete außerhalb, als auch durch Rekrutierung von Flächen innerhalb der Gemeinde, wie beispielsweise hinter der alten Schule, erreichen. Wir entwickelten dadurch im Jahr 2014 acht neue Bauplätze für junge Familien und gaben ihnen damit die Möglichkeit, sich eine Zukunft in Großwallstadt aufzubauen. Dadurch erreichen wir unter anderen ein Zuwachs und Beleben der Vereine, unserer gemeindlichen Einrichtungen, die Sicherstellung unserer Kardinal-Döpfner-Schule, die wir in diesem Jahr zielgerichtet umgebaut und für die Zukunft gerüstet haben. Wir konnten und werden – im Gegensatz zu vielen anderen Gemeinden – dem bekannten demographischen Wandel etwas entgegnen.

Die Alte Schule wird voraussichtlich in den ersten Monaten des Jahres 2015 für unsere Vereine und private und kulturelle Veranstaltungen einsatzbereit sein. Durch die Entscheidung, das Dachgeschoss auszubauen und die Investition für das  Inventar zu tätigen schließt sich ein Kreis, den wir seit langem verfolgen.

 „Ein Gesamtkonzept. Ähnlich wie Weihnachten.“

 Herbert von Karajan sagte einmal:

„Wer all´ seine Ziele erreicht, hat sie zu niedrig gewählt“.

Auch wir im Gemeinderat können noch viele gemeinsame, parteilich unabhängige Pläne umsetzen. Wir müssen alle versuchen, vermeintlich unangenehme verbale Auseinandersetzungen sportlich zu nehmen und „Fouls“ wieder vergessen und verzeihen zu können. Eine breite und bunte Meinungsvielfalt ist die Nahrung einer positiven Weiterentwicklung für unsere Gemeinde. Man mag es nicht glauben, aber auch wir Gemeinderäte sind für unsere Bürgern und für Großwallstadt:

 „Ein Gesamtkonzept. Ähnlich wie Weihnachten.“

Weihnachten. Eine ruhige Zeit. Zur Besinnung. Reflexion des eigenen Wirkens, nicht des Vorgehens Anderer.

Der „Apple“-Gründer Steve Jobs sagte in diesem Zusammenhang einer ergreifenden Rede 2005 vor Studenten an der Stanford University:

Deine Zeit ist begrenzt, also verbrauche sie nicht, um das Leben anderer zu leben. Sei nicht gefangen von dem Dogma – welches sagt, dass Du mit den Resultaten der Gedanken anderer Leute leben musst. Lass nicht den Krach anderer Meinungen die eigene innere Stimme zum verstummen bringen. Und das Allerwichtigste, habe den Mut, Deinem eigenen Herzen und der Intuition zu folgen. Die wissen irgendwie schon genau, was du wirklich sein willst. Alles andere ist zweitrangig.“

 „Auch ein Gesamtkonzept. Ähnlich wie Weihnachten.“

Am Ende des Jahres möchten wir uns bei allen Ehrenamtlichen in Sport und Kultur und bei unserer Freiwilligen Feuerwehr nochmals herzlich für die geleistete Arbeit bedanken.

Wir wünschen allen Mitbürgern, allen Kolleginnen und Kollegen im Gemeinderat, unserer Verwaltung und Dir lieber Roland ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest im Rahmen der Familien und ein gutes neues Jahr 2015, vor allem viel Zufriedenheit und Gesundheit. Mitbürgern, denen es aus gesundheitlichen oder anderen Gründen nicht so gut geht, wünschen wir baldige Besserung.

Dr. Hardy Wenderoth

für die Fraktion der Freien Wähler

Nicole Scherger, Yvonne Adrian, Maria Pilzweger, Siggi Roch, Rainer Völker, Heinz-Felix Vogel,
Andreas Krist, Ralf Klement.

Bürgersprechstunde der Freien Wähler am Donnerstag, 27. November 2014

Wichtige und zukunftsweisende, zum Teil emotionale Themen beschäftigen zur Zeit die Gemeinderäte in Großwallstadt. Um die Mitbürger über den aktuellen Stand in Kenntnis zu setzen hat die Fraktion der Freien Wähler zu einer Bürgersprechstunde geladen.

Fünfzig interessierte Bürgerinnen und Bürger versammelten sich im Seminarraum des „Wallstadt’s“, um sich über die Punkte „Erhalt des Anschlusses B469“, „Weitere Baulandumlegung im Einklang mit der Ortskernentwicklung“ und „Sinnvolle Freizeitergänzung und ortsnahe Rundwanderwege“ zu informieren.

Dr. Hardy Wenderoth fungierte in seiner Position als Fraktionssprecher als Moderator des Abends und erteilte zuerst dem 1. Bürgermeister Roland Eppig das Wort zum Thema B469, nachdem er eindeutig klargestellt hatte, dass es oberste Priorität hätte für den Erhalt des Anschlusses zu kämpfen und vorgestellte Varianten Planspiele seien.

Dieser Meinung schloss sich Roland Eppig an und erklärte im folgenden Vortrag, welche Optionen Herr Biller als Leiter des staatlichen Bauamtes für Großwallstadt sehe und welche Alternativen von Seiten der Freien Wähler aufgezeigt werden sollen, falls der Anschluss nicht erhalten werden kann, z. B. aus Gründen der Tragfähigkeit der Brücke. Keinesfalls werde man sich damit zufrieden geben, gegenüber den Nachbargemeinden benachteiligt zu werden. Man sehe eindeutige Alternativen zur Auflassung des Anschlusses und werde für den Erhalt fraktionsübergreifend im Gemeinderat Grundlagen schaffen.

Ralf Klement, 2. Bürgermeister, stellte in seinem Referat vor, warum eine sinnvolle Ortsentwicklung für Großwallstadt notwendig ist. Zur Zeit sind in der Gemeinde 248.643 qm inklusive Gewerbe- und Parklätzen unbebaut. Zu viel um die Natur durch unnötigen Flächenverbrauch zu schützen und der Landwirtschaft nicht die Grundlagen zu entziehen. Da die noch unbebauten Grundstücke sich in privater Hand befinden und die Besitzer diese zum größten Teil nicht veräußern möchten ist es schwierig junge Familien im Ort zu binden oder ihnen den Zuzug zu ermöglichen. Ralf Klement verdeutlichte, dass Großwallstadt gesund und nicht übermäßig wachsen solle, dass man den Einwohnern ortsnahe Arbeitsplätze bieten wolle und dass dies nur durch sinnvolle Umlegungen und Ortskernverdichtungen möglich ist. Gelungen sei dies bereits „Am Schießhaus“, am „Bruder Gregor Weg“ und „ Hinter der alten Schule“. Zur Zeit läuft das Projekt der Umlegung „Am Wellenhäuschen“- Gewerbegebiet, Mischgebiet und ein Wohngebiet mit elf Bauplätzen im sinnvollen Nebeneinander. Durch den Ankauf von Ackerland durch die Gemeinde konnte das frühere Wasserschutzgebiet zum Baugebiet werden. Ausgleichsflächen werden hier, wie auch bei den anderen Umlegungen durch die Gemeinde bereit gestellt und belasten somit nicht mehr den Käufer. Dieser verpflichtet sich innerhalb von zwei Jahren bezugsfertig zu bauen, somit entstehen keine unnötigen Lücken. Jungen Familien mit Kindern kommt hierbei noch die Familienkomponente zu Gute.

Am Herzen liegt den Freien Wählern auch die Umlegung nördlich der Quellenstraße, doch sind dort einige Grundstücksbesitzer noch nicht bereit ihr Land zu verkaufen oder zu tauschen.

Als eine Herzensangelegenheit zur Steigerung der Attraktivität von Großwallstadt stellte der 3. Bürgermeister Andreas Krist die Erweiterung der Freizeitmöglichkeiten und sinnvolle Rundwanderwege vor. Er eröffnete den Zuhörern die Möglichkeiten von Soccergolf, den Wiederaufbau eines Grillplatzes, die Erschaffung eines Mehrgene- rationenplatzes, die Erweiterung der Skateranlage und die verschiedenen Rundwanderwege.

Im Anschluss an die drei Vorträge gab es einen konstruktiven Austausch zwischen den Referenten und Zuhörern. Viele gute Anregungen wurden geliefert und neue Perspektiven eröffnet. Auch konnte in persönlichen Gesprächen noch die eine oder andere Meinung ausgetauscht werden.

Yvonne Adrian