Weihnachtsrede 2014 in der Gemeinderatssitzung
am Dienstag, 16.12.2014
Liebe Bürger von Großwallstadt, liebe Kolleginnen und Kollegen im Gemeinderat, liebe Verwaltung, lieber Roland,
Weihnachten steht vor der Türe. Überall wird festlich geschmückt und aus den Häusern ertönen Kinderstimmen, die sich über das gemeinsame Backen von Weihnachtsplätzchen freuen. Es riecht köstlich. Man reduziert den Terminkalender, freut sich auf die erholsamen Tage und selbst der Kauf und das Schmücken des Weihnachtsbaums wird zum Event. Begleitet von Weihnachtsliedern und Glühwein erhellen die Kerzen des Baums den Raum und spiegeln sich in den Augen der Kinder.
Wir sollten allerdings nicht vergessen, dass die Weihnachtskerzen an unseren Fenstern auch in die Dunkelheit scheinen: Kriege, Gräueltaten, Massaker, die den Menschen in Syrien, im Irak, in der Ukraine und in Teilen Afrikas unfassbares Leid und das Leben auf dieser Welt in die totale Unruhe bringen – ein Geheimnis, dessen Grund wir niemals verstehen werden. In diesem Zusammenhang möchte ich gerne Goethe zitieren, der einmal gesagt hat:
„Das Denken ist zwar allen Menschen erlaubt, aber vielen bleibt es erspart“.
Bald werden die Glocken zur Christmette läuten. Danach verbringen wir mit unseren Familien besinnliche und schöne Weihnachtfeiertage. Die Hast und Unruhe des Alltags ist verflogen. Wir sammeln Energie. Für Neues. Für Gutes. Sozusagen ein Formatieren der eigenen Festplatte. Also ist Weihnachten vielleicht sogar eine Art Therapie? Jedenfalls ist es ein Gesamtkonzept. Klingt gut. Also:
„Ein Gesamtkonzept. Weihnachten.“
Dieses Wort haben wir in den letzten Jahren im Gemeinderat schon oft gehört. Oft wurde über sinnvolle Ziele sehr zeitintensiv diskutiert. Das Wort „Gesamtkonzept“ wurde zunehmend in einem ironischen Zusammenhang verwendet.
Das Konzept, oder der „Rote Faden“, der in unseren Entscheidungen immer erkennbar war, wurde dann Mitte des Jahres 2014 Wert geschätzt, indem unsere Bürger bei der Gemeinderatwahl eine neue Mehrheit gebildet, somit den bisherigen politische Weg unterstützt und die Verantwortungen neu verteilt haben. Der Bürgermeister wurde zudem klar bestätigt. Wir konnten nun in deutlich ruhigeren, emotional entspannten Gemeinderatsitzungen gemeinsam viele Ziele auf den Weg bringen oder gar umsetzen.
Ziele, wie die Steigerung der Attraktivität unserer Gemeinde konnten wir durch Schaffung neuer attraktiver Bauplätze – sowohl durch Ausweisung neuer Baugebiete außerhalb, als auch durch Rekrutierung von Flächen innerhalb der Gemeinde, wie beispielsweise hinter der alten Schule, erreichen. Wir entwickelten dadurch im Jahr 2014 acht neue Bauplätze für junge Familien und gaben ihnen damit die Möglichkeit, sich eine Zukunft in Großwallstadt aufzubauen. Dadurch erreichen wir unter anderen ein Zuwachs und Beleben der Vereine, unserer gemeindlichen Einrichtungen, die Sicherstellung unserer Kardinal-Döpfner-Schule, die wir in diesem Jahr zielgerichtet umgebaut und für die Zukunft gerüstet haben. Wir konnten und werden – im Gegensatz zu vielen anderen Gemeinden – dem bekannten demographischen Wandel etwas entgegnen.
Die Alte Schule wird voraussichtlich in den ersten Monaten des Jahres 2015 für unsere Vereine und private und kulturelle Veranstaltungen einsatzbereit sein. Durch die Entscheidung, das Dachgeschoss auszubauen und die Investition für das Inventar zu tätigen schließt sich ein Kreis, den wir seit langem verfolgen.
„Ein Gesamtkonzept. Ähnlich wie Weihnachten.“
Herbert von Karajan sagte einmal:
„Wer all´ seine Ziele erreicht, hat sie zu niedrig gewählt“.
Auch wir im Gemeinderat können noch viele gemeinsame, parteilich unabhängige Pläne umsetzen. Wir müssen alle versuchen, vermeintlich unangenehme verbale Auseinandersetzungen sportlich zu nehmen und „Fouls“ wieder vergessen und verzeihen zu können. Eine breite und bunte Meinungsvielfalt ist die Nahrung einer positiven Weiterentwicklung für unsere Gemeinde. Man mag es nicht glauben, aber auch wir Gemeinderäte sind für unsere Bürgern und für Großwallstadt:
„Ein Gesamtkonzept. Ähnlich wie Weihnachten.“
Weihnachten. Eine ruhige Zeit. Zur Besinnung. Reflexion des eigenen Wirkens, nicht des Vorgehens Anderer.
Der „Apple“-Gründer Steve Jobs sagte in diesem Zusammenhang einer ergreifenden Rede 2005 vor Studenten an der Stanford University:
„Deine Zeit ist begrenzt, also verbrauche sie nicht, um das Leben anderer zu leben. Sei nicht gefangen von dem Dogma – welches sagt, dass Du mit den Resultaten der Gedanken anderer Leute leben musst. Lass nicht den Krach anderer Meinungen die eigene innere Stimme zum verstummen bringen. Und das Allerwichtigste, habe den Mut, Deinem eigenen Herzen und der Intuition zu folgen. Die wissen irgendwie schon genau, was du wirklich sein willst. Alles andere ist zweitrangig.“
„Auch ein Gesamtkonzept. Ähnlich wie Weihnachten.“
Am Ende des Jahres möchten wir uns bei allen Ehrenamtlichen in Sport und Kultur und bei unserer Freiwilligen Feuerwehr nochmals herzlich für die geleistete Arbeit bedanken.
Wir wünschen allen Mitbürgern, allen Kolleginnen und Kollegen im Gemeinderat, unserer Verwaltung und Dir lieber Roland ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest im Rahmen der Familien und ein gutes neues Jahr 2015, vor allem viel Zufriedenheit und Gesundheit. Mitbürgern, denen es aus gesundheitlichen oder anderen Gründen nicht so gut geht, wünschen wir baldige Besserung.
Dr. Hardy Wenderoth
für die Fraktion der Freien Wähler
Nicole Scherger, Yvonne Adrian, Maria Pilzweger, Siggi Roch, Rainer Völker, Heinz-Felix Vogel,
Andreas Krist, Ralf Klement.