Liebe Bürgerinnen und Bürger von Großwallstadt,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Verwaltung, lieber Roland,
werte Leser,
es ist wieder soweit. Die Weihnachtsdekorationen sind abgeschlossen, die Geschenke gekauft und der kulinarische Teil der Weihnachtsfeiertage ist gesichert. Es duftet herrlich nach Lebkuchen und Plätzchen, die Besuche der vielen Weihnachtsmärke steigern die Sehnsucht nach Frieden und Harmonie. Es beginnt die ruhige und besinnliche Zeit. Wir freuen uns auf die Tage im Kreise der Familie, begleitet von entspannender klassischer Musik, eingebettet in freudige Kinderaugen, die den „Heiligen Abend“ kaum mehr erwarten können. Wir haben nun Zeit uns zu entspannen und loszulassen. Uns geht es gut.
Anderen Menschen in der Welt jedoch nicht. Sie werden verfolgt und ihrer Heimat beraubt, so dass ihnen die Flucht in benachbarte Länder, in denen sie ein Leben unter widrigsten Umständen führen, als einzig sinnvolle Möglichkeit erscheint, der Erniedrigung, Vergewaltigung und Ermordung zu entgehen. Wir nehmen mit schrecklichen Bildern die katastrophale humanitäre Situation im Jemen wahr, wo ein Viertel der Bevölkerung zu verhungern droht, gleichzeitig schöpfen jedoch die Nachbarn auf der Arabischen Halbinsel ohne schlechtes Gewissen aus dem Vollen, es gibt keine finanziellen Grenzen, Geld spielt keine Rolle, es koste, was es wolle.
Inhaltliche Denkstörungen von Psychopathen beeinträchtigen unser Leben zusehends. Attentäter töten in einem religiösen Wahn immer wieder unschuldige Menschen und versuchen uns im täglichen Miteinander und Zusammenleben zu ängstigen und einzuschränken. Diktatoren starten – trotz vieler Warnungen – immer wieder neue Atomtests mit ballistischen Raketen und versuchen hiermit endgültig die maximal leistungsfähigste Massenvernichtungswaffe zu besitzen oder beschränken das hohe Gut der Meinungs- und Pressefreiheit dahingehend, Regimekritiker ohne rechtsgültige Urteile der Freiheit zu berauben.
Uns geht es gut, auch wenn aktuell die Zusammenarbeit im Deutschen Bundestag mit dem großen Ziel, eine handlungsfähige Regierung zu bilden, zu wünschen übriglässt. Den Beteiligten bleibt nur zu raten, sich endlich der Aufgabe, die der Wähler ihnen gegeben hat, zu stellen und zielorientiert im Sinne unserer Bundesrepublik zu arbeiten.
So, wie wir dies alle in dem vergangenen Jahr für unsere Gemeinde getan haben. Wir haben Vieles erreicht, wofür wir, wenn wir nur mal für die Gemeinderatsitzungen durchschnittlich ca. 3 Stunden rechnen, insgesamt 2340 Minuten ehrenamtlich in diesem Raum tätig waren. Die zahlreichen Stunden und Minuten in den Ausschüssen und Fraktionssitzungen sind hierbei nicht berücksichtigt.
Es waren gute, sinnvolle, konstruktive Gespräche, die wir manchmal auch kontrovers und hitzig geführt haben, dabei haben wir jedoch nie das Ziel aus dem Auge verloren.
Der amerikanische Schriftsteller Erskine Caldwell, dessen Roman „Die Tabakstrasse“ heute zu den bedeutenden Romanen des 20. Jahrhunderts gezählt wird, sagte einmal:
„Eine gut funktionierende Regierung ist wie eine geregelte Verdauung; solange sie funktioniert, merkt man von ihr kaum etwas.“
Umso wichtiger ist es, das Erreichte am Ende des Jahres nochmal in Erinnerung zu rufen.
Man sollte unabhängig seiner politischen Couleur objektiv bleiben und sich an Zahlen und Fakten orientieren, um zu registrieren, wie positiv sich unsere Gemeinde in allen Bereichen entwickelt hat.
Großwallstadt wächst sowohl seitens seiner Gewerbe und Industrie als auch hinsichtlich der Einwohnerzahl.
Durch das Schaffen vieler neuer Bauplätze für junge Familien konnten wir im Vergleich zu vielen anderen Gemeinden dem demographischen Wandel Argumente entgegnen, damit unsere Gemeinde verjüngen, die Sportvereine und das tägliche Leben beleben und unterstützt durch das Bereitstellen entsprechender Infrastruktur zukunftsträchtige Gewerbe und Industrie für Großwallstadt halten bzw. neu gewinnen.
Etliche Bauprojekte wie z.B. die Baugebiete „Am Wellenhäuschen“, „An der alten Schule“ und das neu entstandene Gewerbegebiet mit der Komplettsanierung der Quellenstraße wurden nahezu fertig gestellt, ein überregional anerkannter Unternehmer wie „Raffaelo Rossi“ platzierte seine Firmenzentrale in unserer Gemeinde. Auch für die BayWa waren die strukturellen Voraussetzungen für die Eröffnung eines Baustoffhandels in Großwallstadt optimal. Die von uns verbesserte Nahversorgung mit dem REWE- und ROSSMANN-Markt und dem NETTO ergänzen perfekt das bereits breite Angebot unsere Bäcker und Metzger innerhalb des Ortes.
Wir haben allerdings nicht nur zur Steigerung der Attraktivität Großwallstadts beigetragen, sondern auch zu dessen Sicherheit, indem wir die Entscheidung zur Erweiterung unseres Feuerwehrhauses konsequent verfolgt und nun in diesem Jahr nahezu zum Abschluss gebracht haben. Viele unserer Bürger erklären sich bereit, Tag und Nacht einsatzbereit zu sein, um unsere Gemeinde hinsichtlich der Brandbekämpfung und der technischen Rettung auf unseren Verkehrsstraßen zu versorgen, umso mehr sollten und müssen die Voraussetzungen hierfür auch gegeben sein.
Wenn eine Gemeinde derart positiv wächst, benötigt sie sowohl für sich als auch für ihre Gewerbe eine Sicherstellung der Wasserversorgung, wofür wir uns auch dieses Jahr viel Zeit genommen haben.
Wir haben hierfür den neunen Hochbehälter fertiggestellt. Zudem entschieden wir uns nach dem negativen Bescheid des Landratsamtes Miltenberg, dass die Brunnen 5 und 6 selbst mit Spezialfiltern nicht ans Netz genommen werden dürfen, nach ausführlicher Beratung und Beurteilung durch eine Fachanwältin und unterstützt durch die Meinung der beiden Hydrogeologen dazu, diese Standorte nicht kampflos aufzugeben, sondern rechtliche Schritte einzuleiten.
Aufgrund neuer Wasserbedarfsberechnungen entschlossen wir uns – wie bereits zu Beginn der Planungen und Versuchsbohrungen festgelegt – zur Überprüfung alternativer Standorte. Diese Vorgehensweise folgt keinem Antrag und ist keine neue Erkenntnis, sondern eine konsequente Entscheidung nach Bedarfsermittlung unter sorgfältiger Kosten-Nutzen-Abwägung. Die Versuchsbohrungen können und sollten jedoch nur in einem Korridor stattfinden, der den ursprünglichen Konditionen, welche wir alle anfangs zusammen festlegten, folgen. Diese Suche darf nicht wahllos durch hartnäckige Laien-Vorschläge, sondern muss zielorientiert und wissenschaftlich mit Zahlen und Fakten untermauert durchgeführt werden. Hier geht es nicht um ein strategisches und parteienpolitisches Vorgehen, nicht um CSU, SPD und Freie Wähler, sondern um unser Großwallstadt.
Unser Ziel muss es sein, unseren Bürgern Trinkwasser in optimaler Qualität bieten zu können ohne den aktuellen Wasserpreis von 0,64 Euro pro Kubikmeter trotz großer Investitionen wesentlich verändern zu müssen. Bei Misslingen dieses Projekts müssten wir uns der Wasserversorgung von Aschaffenburg anschließen und mit einem Kubikmeterpreis von mehr als 2,10 Euro zuzüglich Leitungsbau und Unterhalt rechnen, was mindestens dem 3,3-fachen des aktuellen Preises entspräche.
Der US-amerikamische Erfinder und Wissenschaftler Thomas Alva Edison sagte einmal: „Erfolg ist ein Gesetz der Serie und Misserfolge sind Zwischenergebnisse. Wer weitermacht kann gar nicht verhindern, dass er irgendwann auch Erfolg hat.“
In diesem Sinne sollten wir optimistisch und geeint dieses wichtige Unternehmen im Sinne unserer Gemeinde weiterführen und abschließen.
Am Ende eines Jahres möchte ich nicht vergessen, mich bei allen Ehrenamtlichen in Sport und Kultur und bei unserer Feuerwehr herzlich für die geleistete Arbeit zu bedanken.
Dies möchte ich allerdings auch bei Euch für die vielen fruchtbaren Entscheidungen und das kollegiale Klima tun. Wir haben gut gearbeitet, Vieles gemeinsam entschieden und sind damit weiter zusammengerückt. Wünschenswert wäre, dieses Klima im neuen Jahr weiter zu pflegen und gemeinsam Großwallstadt zielgerichtet und konstruktiv für die Zukunft zu gestalten.
Bedanken möchte ich mich aber auch bei unserer Verwaltung und dem Bürgermeister, die für unsere Bürger immer ein offenes Ohr haben und viele Angelegenheiten schnell und unbürokratisch lösen.
Weihnachten steht vor der Türe. Wir freuen uns auf friedvolle, besinnliche und ruhige Tage mit der Familie.
„Es gibt Wichtigeres im Leben, als ständig dessen Geschwindigkeit zu erhöhen“ (Mahatma Gandhi).
Uns geht es nämlich gut.
Wir wünschen allen Mitbürgern, allen Kolleginnen und Kollegen im Gemeinderat, der Verwaltung und Dir lieber Roland ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest im Rahmen der Familien und ein frohes, friedliches und gesegnetes Jahr 2018, vor allem Zufriedenheit und Gesundheit. Ohne dies erscheinen doch vermeintlich große Probleme in einem ganz anderen Licht.
Mitbürgern, denen es aus gesundheitlichen oder anderen Gründen nicht so gut geht, wünschen wir baldige Besserung.
Frohe Weihnachten!
Ihr
Dr. Hardy Wenderoth
für die Fraktion der Freien Wähler Yvonne Adrian-Stanzel, Ralf Klement, Andreas Krist, Maria Pilzweger, Sigi Roch, Nicole Scherger, Heinz Felix Vogel, Reiner Völker