Jahresabschlussrede des Bürgermeisters Roland Eppig im Gemeinderat am Dienstag, 12. Dezember 2017

Werte Gemeinderatskolleginnen und Kollegen, liebe Zuhörer, werte Leser

Augen können nur leuchten, wenn es etwas gibt, was das Innere zum Leuchten bringt. Gerade in der Weihnachtszeit wird uns dies immer wieder besonders bewusst.

Blicken wir auf die Leistung unserer Arbeit des abgelaufenen Jahres zurück, kann der Gemeinderat mit Gewissheit sagen, dass wir unseren Ort wieder ein Stück zum Wohl unserer Bürgerinnen und Bürger weiterentwickelt haben.

Jedes Mitglied des Gremiums kann also stolz sein und seine innere Ausgeglichenheit, wie Eingangs erwähnt, strahlen lassen.

Da unsere Fraktionssprecher, wie immer ausführlich über das weltpolitische Geschehen berichten und ihre Eindrücke bzw. Wertungen daraus schildern, werde ich  mich auf die Ortspolitik beschränken.

Auch 2017 hat sich das Ortsbild unserer Gemeinde wieder stark verändert. Hier ist nicht nur die Weihnachtsbeleuchtung gemeint, welche großen Anklang in der Bevölkerung gefunden hat.

Grundlage für die positive Entwicklung ist das Resultat unserer Arbeit in 14  Gemeinderatssitzungen. Zur Vorbereitung dieser Hauptsitzungen trafen sich noch fünf Mal der Bauausschuss, einmal der Ausschuss für Ortsentwicklung und zwei Mal der Finanzausschuss. Hierin sind die zahlreichen Fraktionssitzungen der einzelnen Gruppierungen nicht eingeschlossen.

Aus der großen Anzahl der Sitzungen kann man nur ungefähr ableiten welch ein Zeitaufwand hinter einem solchen ehrenamtlichen Engagement steht. Für dieses möchte ich mich heute bei den Mitgliedern des Rates bedanken.

Bis auf eine Ausnahme war das abgelaufene Jahr sehr erfolgreich. Dies betrifft die Genehmigung unserer Brunnen V und VI. Diese wurden vom Gesundheitsamt trotz angebotener Aufbereitung nicht genehmigt. Ihr Betrieb muss nun vor Gericht erstritten werden. Von Seiten des Gesundheitsamtes will man einen Anschluss an die Aschaffenburger Versorgungswerke. Diese arbeiten jedoch mit gleicher Aufbereitung, wie von uns angeboten. Dies würde den derzeitigen Wasserpreis von 0,64 € brutto fast vervierfachen. Dies ist nicht einzusehen bzw. kampflos hinzunehmen. Heinz Erhard würde wohl dazu meinen: „Ein Schelm ist wer Böses dabei denkt“. Allein schon vor dem Hintergrund, dass unser größter Kunde in der Wasserversorgung 2018 am Standort Großwallstadt im hohen zweistelligen Millionenbereich investieren will.

Hierzu ein kurzes Statement des Sachverständigen welcher uns vor Gericht vertritt.

Glück auf Herr Eppig,

„ich habe in der neuen Ausgabe der DVGW-Zeitschrift „Energie / Wasser-praxis“ eine Seite gescannt, die zeigt, wie bei den Ruhrwasserwerken aufbereitet wird.

Bei einem Gesundheitsamt wie dem ihren, wäre der Wasserversorger sicher bereits an einem anderen Wasserversorger angeschlossen (den es dort allerdings nicht gibt, weil alle mit demselben Wasser kochen! ?

Hoffen wir also, dass die Gerichte sich der Meinung unserer Experten anschließen.

Es ist nämlich jedem Laien unverständlich, dass man in Deutschland  Trinkwasser aus dem Main und Rhein gewinnen darf, aber in Großwallstadt ein Altölschaden im Erdreich dies verhindert. Spuren von Rückständen konnten bei 65 Proben drei Mal nachgewiesen werden. Nur einmal wurde der zulässige Grenzwert überschritten. Gegenmaßnahmen wäre das Wasser zu mischen bzw. um 100%ige Sicherheit zu erlangen die angebotene Aufbereitungsanlage.

Aber Wasser welches gefördert wird muss auch gespeichert werden können. Hier wurde eine Lücke in der  Versorgungssicherheit geschlossen. Der neue Hochbehälter mit 1.400 m³ Fassungsvermögen ging in Betrieb. Damit erhöht sich die Speichervorrat unserer Gemeinde auf  2.900 m³.

Beleuchten wir nun die Bautätigkeit in unserer stetig aufstrebenden Gemeinde. Insgesamt 62 Bauanträge haben unser Gremium passiert. Hierin sind die sechs heutigen Anträge eingeschlossen.

Diese teilen sich wie folgt auf:

  • Wohnhausneubau 16
  • Wohnhausumbau bzw. – Erweiterung 10
  • Neue Gewerbebauten fünf
  • Gewerbeumbau und –Erweiterungen sieben
  • Gemeindliche Bauvorhaben sechs
  • Garagen – Carport – Gartenhäuser vier
  • Sonstige Bauvorhaben 14

Zu den  größten gewerblichen Baumaßnahmen die im Jahr 2017 den Betrieb aufgenommen haben zählen die Firma Schera und die Firma Baywa. Im Baugebiet „Am Wellenhäuschen“ können die ersten Bauherren schon ihr diesjähriges Weihnachtsfest im eigenen Heim feiern. Die restlichen Anwesen  befinden sich entweder im Rohbau oder die Baugruben sind bereits ausgehoben.

Ein neues Gewerbegebiet konnte zwischen der Firma Burgi, welche dort erweitern möchte und dem Feuerwehrgerätehaus erschlossen werden. Hierfür sind auch schon die Bauanträge eingegangen.

Die eben erwähnte Erweiterung des Feuerwehrhauses von sechs auf 12 Stellplätze sowie die Einrichtung des sogenannten Schwarz/Weiß –  Bereiches ist ebenfalls fast abgeschlossen. Trotz eines größeren Bauvolumens, die Fahrzeughalle wurde einen Meter breiter und es war ein zusätzlicher Stellplatz gegenüber der Ursprungsplanung erforderlich, blieben die Kosten bisher 130.000 € unter dem Ansatz in der Kostenschätzung. Diese Summe dürfte nach derzeitiger Lage, auch durch die noch ausstehenden Restarbeiten nicht aufgebraucht werden. Von dieser Investition in den Brandschutz profitieren alle Einwohner und auch das Gewerbe.

Positiv gestalteten sich auch die Arbeiten an unserem Badesee. Hier wurde die Renaturierung erfolgreich abgeschlossen. Der See besitzt  jetzt ausgezeichnete Wasserqualität.

In den Straßen-, Kanal- und Wasserleitungsbau wurden auch 2017 erhebliche Mittel investiert. Betroffen waren die Obernburger Straße und die Quellenstraße. In der Obernburger Straße fließt der Verkehr wieder, Markierungsarbeiten stehen dort jedoch noch aus. Für das Verständnis der Anrainer in der Obernburger Straße möchte ich mich hier noch einmal recht herzlich bedanken. In der Quellenstraße soll laut heutiger Auskunft der Baufirma noch bis Ende nächster Woche die Tragschicht aufgebracht werden. Dann kann auch hier der Verkehr wieder fließen. Die Feinteerschicht soll dann im Frühjahr folgen.

Als abgeschlossenes  Großprojekt ist der DSL-Ausbau zu nennen. Hierauf sind immer mehr Firmen und Privathaushalte angewiesen.

Aber meine sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen. Die Arbeit reißt auch für 2018 nicht ab.

Als nächste Projekte stehen die Sanierung bzw. Erweiterung oder Neubau der Schulturnhalle an. Ebenfalls sollen eine Leichenhallenerweiterung mit Überdachung, ein Ärztehaus und ein neues Bau- und Gewerbegebiet angegangen werden. Auch die Wasserversorgung wird uns wieder beschäftigen. Brunnen sieben wird gerade gebohrt und ein Antrag auf Überbohrung einer Grundwassermeßstelle in der Nähe des Brunnen V ist gerade in Arbeit. Ebenfalls wird den Rat das Thema Pflege in der Zukunft beschäftigen.

Für die genannten Projekte benötigen wir im Rat wieder viel Energie. Lasst uns deshalb  die besinnliche Zeit vor Weihnachten und zwischen den Jahren nutzen um auszuspannen und unseren persönlichen Akku wieder aufzuladen.

In dieser sicherlich wertvollen Regenerationsphase kann man das  Vergangene gedanklich  Revue passieren lassen und daraus Optimierungsgedanken für die künftige Kommunalarbeit ziehen.

Aus dem Geschilderten können wir, sehr verehrte Kolleginnen und Kollegen erkennen, was durch den Gemeinderat im abgelaufenen Jahr für unseren Ort und seine Einwohner geleistet wurde. Hierfür und  für die vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit möchte ich mich  bei ihnen bedanken.

Aber nicht nur ihnen, sondern auch den Mitarbeitern der Verwaltung, des Bauhofs und der Hausmeister welche mich mit ihrer Arbeit unterstützt haben gilt mein Dank.

Am Jahresende ist es aber auch wichtig  unseren „Ehren- und Hauptamtlichen“ für ihre Arbeit in Vereinen, Organisationen und Verbänden ein Lob und ein Dankeschön zu sagen. Hierzu gehören neben den Vereinsvorsitzenden, Verbandsvorständen,  ehrenamtlichen Helfern auch unsere Schul- und Kindergartenleitungen, die seelsorgerische Betreuung unserer Pfarreien durch Herrn Pfarrer Ernst Haas und Frau Pfarrerin Barbara Nicole, der  Seniorenbeirat und der Seniorenkreis.

Alle sind zum Wohl unserer Bürgerinnen und Bürger sowie Kinder unterwegs.

Ein intaktes Ortsgeschehen mit Kulturveranstaltungen, Ferienspielen, erfolgreiche Märkten und ein ausreichendes Trainingsangebot in den Vereinen ist nur durch die Arbeit der „Ehrenamtlichen“ im Hintergrund möglich.

Aber oftmals wird dies, in der heutigen Zeit nicht mehr geschätzt, weil es als selbstverständlich erscheint. Hier wäre es schön, wenn sich die Zahl der Menschen erhöht, welche sich für seine Mitmenschen engagieren.

Lassen Sie uns deshalb, werte Kolleginnen und Kollegen, für die kommenden Aufgaben im Jahr 2018 weiterhin vertrauensvoll zusammenarbeiten und Beschlüsse mit großer Mehrheit fassen.

Denn die Zukunft gehört nach Eleanor Roosevelt denjenigen, die an die Schönheit ihrer Träume glauben.

Lasst uns deshalb unsere Visionen diskutieren, Nützliches umsetzen, um das Gesicht unserer Gemeinde positiv zu verändern.

In diesem Sinne wünsche ich Euch allen und natürlich unseren Zuhörern  eine friedvolle Adventszeit,  ein gesegnetes Weihnachtsfest und  einen unter Gottes Segen stehenden  guten Start ins „neue Jahr“  mit  Gesundheit, Erfolg und dem nötigen Glück.

Ihr
Roland Eppig
1. Bürgermeister

 

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