Rede des Bürgermeisters Roland Eppig anlässlich des Neujahrsempfangs am 07.01.2018

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, verehrte Gäste, ich darf Sie recht herzlich auch im Namen des Gemeinderates zum diesjährigen Neujahrsempfang unserer Gemeinde in der Volkshalle begrüßen.

Es freut uns, gemeint sind hier Gemeinderat und Verwaltung, dass Sie auch in diesem Jahr wieder so zahlreich der Einladung gefolgt sind.

Dies zeigt ihre Verbundenheit mit Großwallstadt und vor allem das Interesse am Wohlergehen und der Fortentwicklung unserer Gemeinde.

Für die Teilnahme spricht aber sicherlich auch noch der  gesellschaftliche Aspekt. Zu Beginn eines Jahres sich mit “Anderen“ auszutauschen, über mögliche eigene Ziele zu sprechen und gemeinsam auf ein erfolgreiches Jahr anzustoßen ist bestimmt interessant.  Oftmals gibt es aber auch noch das „Eine oder Andere“ gesellschaftliche und historische, wie man an der Ausstellung ersehen kann, zu erfahren.

Ich begrüße Sie daher, meine sehr verehrten Damen und Herren alle recht herzlich, ob als Mitglieder des Rates, als Vertreter der Verwaltung, der Vereine, den Verbänden, und Institutionen, den Kirchen, den Glaubensgemeinschaften, Hilfsorganisationen oder der politischen Parteien bzw. Vertreter der Wirtschaft, Industrie, Handel, Handwerk und Gewerbe oder als interessierte(r) Bürger/in, die Sie den Weg hierher gefunden haben.

Ihnen, ihren Familien und Personen die Ihnen nahe stehen, wünsche ich ein unter Gottes Segen stehendes, glückliches mit Gesundheit, Erfolg und Zufriedenheit bedachtes Jahr 2018 mit dem nötigen Frieden.

Sehr geehrte Damen und Herren, dabei liegt die Betonung angesichts der Ereignisse der letzten Tage und Monate im Iran, Korea bzw. dem ganzen sogenannten „nahen Osten“ bewusst auf „friedlich“.

Wir “Alle“ wollen friedlich und geschützt leben. Ständige Meldungen über Attentate, Kriege und Unruhen gehören bei uns, aufgrund der vernetzten und teilweise digitalisierten Welt leider schon zum sogenannten „normalen Wahnsinn“, lassen uns abstumpfen und vielleicht kalt werden.

Aber die gewünschten Ziele die geistig fehlgeleitete Menschen verfolgen, nämlich die Sicherheit und das friedliche Miteinander, – auch über Religionsgrenzen hinweg – zu zerstören –  darf nicht erfolgreich sein.

Aber wie können wir, die wir hier im aufgeklärten Deutschland leben, eine gesunde Entwicklung von Ländern mit niedrigen Bildungsstandards fordern, wenn im eigenen Land demokratisch gewählte Parteien nicht mit anderen demokratisch gewählten Parteien sprechen.

Solch ein demokratisches Verhalten, nämlich nicht mit anderen sprechen, ist für den normalen Wähler kaum nachzuvollziehen. Geht es doch um unser Heimatland.

Dies ist mit ideologischen Unterschieden nicht zu begründen oder glaubhaft darzustellen. Geht es hier vielleicht vielmehr

– Um das Kleben an bestimmten Posten bzw. Sesseln?
– Oder wie man so schön sagt um den reinen Machterhaltungstrieb?
– Oder einfach dem persönlichen Ego nicht loslassen können?

Aber vielleicht kann auch hier, Druck der wählenden Bevölkerung, wie beim Thema „Abschaffung der Straßenausbaubeiträge“, Akzente setzen. So jedenfalls war es in der Freitagsausgabe im Main Echo zu lesen.

Auch der Vorschlag des SPD Politikers Oppermann, die Wahlperiode eines Kanzlers bzw. Kanzlerin auf zwei Perioden wie es in den USA üblich ist zu begrenzen und gleichzeitig die Dauer einer Wahlperiode von vier auf fünf Jahren zu erhöhen könnte, wenn dies gewollt wäre, Abhilfe schaffen.

Viel besser wäre aber den Kanzler oder die Kanzlerin direkt zu wählen. Also mit einer Mehrheit von 50% puls 1 Stimme. Dies würde dem jeweiligen Amtsinhaber bzw. –Inhaberin, wie es zum Beispiel bei den  Landräten oder Bürgermeistern ist, die größte Legitimation bringen. Nämlich einen gesicherten Wählerauftrag. Dies wäre auch ein Beitrag für die direkte Demokratie bzw. Volksnähe und würde nicht zu einem solchen Herumgeeiere bzw. Trauerspiel führen welches uns gerade die sogenannte politische „Elite“ bietet.

Aber genug des Ausschweifens in die große Politik.

Meine sehr verehrten Damen und Herren,

lassen Sie mich aber den Focus unseres Blickes auf die vor uns liegenden Aufgaben in unserer Gemeinde beschränken.

Bauen wir auf die Erfahrung des amerikanischen Informatik- ers Alan Kay.

„Die Zukunft kann man am besten voraussagen, wenn man Sie selbst gestaltet“.

Im Klartext bedeutet dies, Ziele und Projekte die wir jetzt in die Hand nehmen und erledigen, dienen einer sicheren Zukunft. Denn die Zukunft wird immer in der Gegenwart gestaltet.

Blickt man in die Vergangenheit zurück und vergleicht dies mit heute, haben der Gemeinderat und die Verwaltung diese Aufgabe in den letzten Jahrzehnten sehr gut gemeistert.

Deshalb möchte ich in meiner Rede nur Projekte anschneiden welche uns im Jahr 2018 beschäftigen werden

Abwasserversorgung:

Um dieses Projekt im Jahr 2018 umzusetzen haben wir Ende 2017 im Gemeinderat die Grundlagen gelegt, die Bauanträge und Genehmigungen bei den Behörden einzureichen.

Um was geht es hier: Die bestehende Kanaldimensionierung ist für die anfallende Abwassermenge zu klein geworden. Das Sammelbecken in der Siegfriedstraße ist für die anfallende Menge nicht ausgelegt. So muss die Anlage, die von dort aus das Abwasser in die Kläranlage pumpt, anstatt mit einer Förderleistung von 27 l/Sekunde mit einer Pumpleistung von ca. 50 l/Sekunde gefahren werden. Dies geht derzeit nur mit einer begrenzten Ausnahmegenehmigung.

Abhilfe soll jetzt ein Ersatzstrang bringen, welcher vom Gewerbegebiet aus direkt zur Kläranlage verlegt wird. Dies ist eine wesentlich günstigere Alternative als größer dimensionierte Kanäle gegen die noch intakten Kanäle in den Straßen auszutauschen.

Dies ist auch ein guter Übergang zur Wasserversorgung. Denn mit dem Bau dieser Abwasserdirektleitung wird vom ehemaligen Brunnen III, der aufgrund seiner „Nichtschützbarkeit“ laut Behörden als Trinkwasserbrunnen nicht mehr genutzt werden darf, eine Brauchwasserleitung ins Gewerbegebiet gelegt um eine gewerbliche Nutzung für Zwecke bereitzustellen für welche man kein Trinkwasser benötigt. Durch diese Maßnahme kann man, wenn auch nur kurzfristig die Trinkwasserressourcen erhöhen.

Um weiterhin die eigenständige Versorgung mit Trinkwasser zu gewährleisten muss es Ziel bleiben in der eigenen Gemarkung, also im Wasservorbehaltsgebiet des Freistaates Bayern, Brunnen zu schlagen und diese auch nutzen zu dürfen. Denn in unserer Gemarkung befindet sich die Wasserkammer von Unterfranken.

Aufgrund eines im Erdreich in der Nähe des anvisierten Brunnen VI gefundenen Ölschadens, sollen wir gemäß Bescheid des Landratsamtes, das Wasser auch nach Aufbereitung nicht nutzen dürfen.  Vielmehr verlangen bzw. schlagen die übergeordneten Behörden vor, einen Anschluss an das Wasserwerk Aschaffenburg vorzunehmen dessen Wasser ebenfalls aufbereitet wird. Dieses Werk, hat noch eine freie Kapazitätsgenehmigung von 1,5 Mio. m³. Heinz Erhard würde bestimmt sagen: „Ein Schelm wer Böses dabei denkt“. Der Sachverständige, welcher uns vor Gericht vertritt hat mir kurz vor Weihnachten noch eine Information mit folgendem Wortlaut geschickt. Glück auf, ich habe in der neuen Ausgabe der DVGW-Zeitschrift „Energie/Wasser-praxis“ eine Seite gescannt, die zeigt wie bei den Ruhrwasserwerkern aufbereitet wird.

Bei einem Gesundheitsamt wie dem ihren, wäre der Wasserversorger sicher bereits an einen anderen Wasserversorger angeschlossen (den es dort allerdings nicht gibt, weil alle mit demselben Wasser kochen). Zitatende.

Ein Anschluss an die Aschaffenburger Wasserversorgung würde auch einen nicht nachvollziehbaren Eingriff in das Portemonnaie unserer Einwohner bzw. Wassernutzer von Großwallstadt bedeuten. In Aschaffenburg müsste das Wasser für 2,09 € eingekauft werden. Hinzu kämen noch die Leitungsbaukosten. Nur zum Vergleich: Unser derzeitiger Preis liegt bei 0,64 € brutto.

Wir können also nur hoffen, dass die Gerichte unserer und nicht der Argumentation der übergeordneten Behörden folgen. Auch hoffen wir im Gemeinderat, dass die  anvisierten Brunnen VII und die geplante Überbohrung einer Grundwassermessstelle in der Nähe des Brunnen V zum Erfolg und weiteren Versorgungssicherheit führt.

Sie sehen also: Auch das Jahr 2018 wird im Gemeinderat wieder im Vorzeichen des Wassers und Abwassers stehen.

Ein weiteres Projekt welches umgesetzt werden soll ist die Umgestaltung der Verkehrssituation rund um das Kriegerdenkmal. Dieses war 2017 sowohl Thema im Gemeinderat und im Bauausschuss. Die Erweiterung der Leichenhalle, die von vielen Bürgerinnen und Bürgern gewünscht wird, steht ebenfalls an. Hier gibt es Vorschläge von drei Architekturbüros. Zur Meinungsfindung wurden die Entwürfe auch dem Seniorenbeirat und Herrn Pfarrer Haas vorgelegt.

Des Weiteren soll die Grundlage für die Erweiterung,   Renovierung oder  Kernsanierung bzw. den Neubau der Schulturnhalle mit einem oder zwei Spielfeldern gelegt werden. Um hier die weitere Vorgehensweise im Gemeinderat festlegen zu können muss ein Gespräch bei der Regierung erfolgen. Hier warten wir noch auf einen Termin.

Auch auf der Agenda dürften der Bebauungsplan „Innerorts“ und die Ausweisung eines kleinen Bau- und Gewerbegebietes stehen. Die Nachfrage nach entsprechenden Grundstücken ist in beiden Fällen groß. Es ist jedoch immer sehr schwierig an entsprechende Grundstücke zu kommen. Denn um einen zu großen Flächenraubbau an der Natur, vielen brachliegenden Bauplätzen und dem Leerstand bei Altgebäuden entgegen zu wirken, soll laut Gemeinderat nur noch Fläche ausgewiesen werden, welche sich im Gemeindebesitz befindet.

Zu guter Letzt dürfen wir nicht vergessen, dass unsere Bevölkerung ein immer höheres Alter erreicht. Hier muss man unseren Ort für ein Leben im Alter gestalten.

Dies sind also die Kernaufgaben, welche uns 2018 beschäftigen werden. Ich bin mir aber sicher, dass wir zusammen, also Gemeinderat und Gemeindeverwaltung die Themen  zu ihrem Wohl positiv gestalten können.

Sie sehen also meine sehr verehrten Damen und Herren;  Nicht alles ist selbstverständlich, auch wenn es so aussieht. Hinter allen Projekten stehen Personen, die sich ehrenamtlich  im Gemeinderat engagieren und sich wie die Verwaltung immer große Gedanken machen müssen, das Schiff Grosswallstadt zu modernisieren und  am Laufen zu halten.

Ohne entsprechendes Hintergrundwissen ist es oft einfach unberechtigt Kritik zu üben.

Deshalb von mir ein Lob an alle Mitglieder des Rates und an die Personen die sich dafür aufstellen lassen und dafür auch manchmal schräg angesehen werden.

Die Entscheidungen die im Rat gefällt werden sind immer im Blick auf das „Ganze“, also zum Wohl Großwallstadts gerichtet und dienen dem Interesse der Allgemeinheit auch wenn manch Einzelner für sich einen Nachteil sieht.

Auch sollte man Verständnis dafür haben, dass der Rat aufgrund zur Verfügung stehender Mittel nach Dringlichkeiten vorgehen muss.

So kann es schon vorkommen, um nur ein Beispiel zu nennen, dass ein Projekt wie die Erweiterung der Leichenhalle welches schon vor drei Jahren beschlossen wurde, erst 2018 zur Umsetzung kommen kann und hinter Projekten wie Kinderkrippe, Hort und Hochbehälter zurückstehen musste.

Dies kann man aber nur verstehen,  wenn man sich mit den Themen auch befasst und nicht auf Polemik setzt.

Lassen Sie mich am „Ende“ meiner Ausführungen aber noch allen „ehrenamtlich und hauptamtlich  Tätigen“ in Vereinen, Verbänden, Kirchen und Organisationen für ihre Arbeit danken.

Wirtschaftlicher Erfolg ist für eine Gemeinde wichtig um seinen Bürgerinnen und Bürgern Annehmlichkeiten zu bieten.   Lebenswert wird sie aber erst durch die Arbeit der eben genannten Menschen.

Denken wir heute aber auch an die Menschen die gerade nicht mit uns feiern können. Dies sind vor allem Mitarbeiter im Krankenhaus, bei der Polizei, der Feuerwehr und den  Pflegediensten, die aktuell ihren Dienst versehen. Lassen Sie uns auch an die Menschen, welche 2017 einen Schicksals-schlag durch Tod eines geliebten Menschen, durch Krankheit  bzw. Verlust des Arbeitsplatzes erlitten haben, wegen Ihrer Rasse politisch verfolgt oder aus ihrer Heimat vertrieben werden in die Gedanken einbeziehen und Verständnis für Menschen die wirklich in Deutschland Schutz benötigen, aufbringen.

Mit einer Weisheit, welche die Aussage des Eingangs erwähnten Informatikers Alan Kay untermauert, möchte ich schließen:

Die Zukunft gehört laut Eleanor Roosevelt denen, die an die Wahrhaftigkeit ihrer Träume glauben.

Lassen Sie uns deshalb im kommenden Jahr flexibel sein, denn geistige Beweglichkeit hat schon manches in Bewegung gesetzt.

Übertragen wir dies auf die vor uns liegenden Aufgaben zum Wohl von Grosswallstadt braucht uns vor der Zukunft nicht Bange zu sein.

Erheben wir nun das Glas auf eine erfolgreiche Zukunft.

Möge uns und unseren Familien ein unter Gottes Segen stehendes Jahr 2018 mit der nötigen Gesundheit, der dazugehörigen Zuversicht und den Erfolg bevorstehen.

Ihr

Roland Eppig, 1. Bürgermeister

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